Unermüdlich und bescheiden

Ohne Edmund Schömer wäre die Stadt Hermeskeil um ein Schmuckstück, ihr Heimatmuseum, ärmer. Und auch die Grimburg wäre wohl kaum Schauplatz von Ritterschlag und Hexenprozessen.

Hermeskeil. Der Hermeskeiler Edmund Schömer, ein gebürtiger Gusenburger, hat viele Dinge im Hochwald angestoßen. Aktuell arbeitet der 84-Jährige an einer Ortsgeschichte von Gusenburg, in die er den Ort Grimburg, das frühere Sauscheid, miteinbezieht. Mit dem gleichen Enthusiasmus setzte er sich für ein Museum ein. Jahrelang fuhr er über die Dörfer auf der Suche nach erhaltenswerten Gegenständen. Viele Dinge vertrauten ihm die Menschen kostenlos an. Sonst wäre es gar nicht möglich gewesen, so viele, gut erhaltene, Möbel, Türen oder Webstühle zusammenzutragen. Sogar eine komplette Schulklassen-Möblierung hat Edmund Schömer aufgetrieben. Außerdem sammelte er für den Hochwald typischen Hausrat und landwirtschaftliche Geräte. Die Verwaltung unterstützte ihn, indem sie für den Transport Fahrzeug und Mitarbeiter stellte.Schon Mitte der 70er Jahre konnte die im heutigen "Madhouse" zwischengelagerte Sammlung im "Alten Museum" besichtigt werden. 2003 wurde dann schräg gegenüber das heutige Hochwaldmuseum eröffnet, in dem bis dahin das von Schömer mit aufgebaute Archiv des "Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald" untergebracht gewesen war. Den Verein, Herausgeber des "Schellemann", hatte Schömer, selbst Autor der Hefte, 1988 mitgegründet. Auch bei der Konzeption von Museum und Naturpark-Infozentrum hat er sich laut Geschäftsführerin Gudrun Rau eingebracht. Wertvoll seien zudem die von ihm recherchierten Vorlagen für die durch die Geschichte der Kulturlandschaft führenden Texte und Karten sowie seine Darstellungen der wirtschaftlichen Entwicklung. Erste Sporen hatte sich der Sohn einer Grimburgerin bereits mit dem 1984 erschienenen Buch "Burg und Amt Grimburg" verdient. Mit dem "fundamentalen Werk" habe sich Schömer "verdient gemacht um die Heimatforschung", zollt ihm Glockenforscher Edgar Schwer Respekt. Auch Dittmar Lauer, Vorsitzender des Fördervereins Burg Grimburg, weiß das Engagement des ersten Vereinschefs und heutigen Ehrenvorsitzenden zu würdigen. Er habe sich in besonderer Weise um die Grimburg sowie den 1978 gegründeten Verein verdient gemacht. Schon lange vor Vereinsgründung habe er "mit vielen fundierten Fachbeiträgen und in der ihm eigenen Hartnäckigkeit" hingewiesen auf die Dringlichkeit einer Sicherung und Restaurierung der Burg: "Er hat sozusagen den geschichtlichen Boden vorbereitet, in dem der Förderverein sein Wurzelwerk sicher ausbreiten konnte."Karl-Heinz Dahlke, Realschulrektor und in den 80er Jahren Stadtbürgermeister, schätzt an Schömer noch etwas anderes. Der Grundschullehrer, der in Züsch, Neuhütten und Hermeskeil unterrichtete, habe gern mit Kindern zu tun gehabt, denen er wunderbar habe erzählen können. Er sei bei seinen Schülern sehr beliebt gewesen. Außerdem bezeichnet er den Familienvater als stets freundlichen, aber auch bescheidenen und frommen Menschen. In puncto Museum steht für Dahlke fest: "Ohne ihn wäre nichts gelaufen." Mit 5000 Mark sei er damals ausgezogen, um ein Museum aufzubauen, für das er wunderschöne Stücke aufgetrieben habe. Der damalige Bürgermeister Alfons Schmitt habe ihn daher auch stets unterstützt.

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