Kell am See. "Im Hunsrück sind wir unter allen Verbandsgemeinden mit durchschnittlich rund 215 000 Übernachtungen im Bereich des Tourismus die Nummer 1." Das ist eine Aussage, die Bürgermeister Werner Angsten (CDU) mit Blick auf die Statistik seit vielen Jahren gerne wiederholt. In erster Linie ist dafür das touristische Flaggschiff in der VG verantwortlich: das Landal-Feriendorf am Keller Stausee. Mehr als 80 Prozent Auslastung vermelden die niederländischen Parkbetreiber. Auffällig dabei, so Walburga Meyer, die Geschäftsführerin des Vereins "Hochwald-Ferienland", unter dessen Dach der Tourismus rund um Kell organisiert ist: "Wir haben dort ein meist junges Publikum und viele Familien. Das war vor einigen Jahren noch anders." Generell gelte aber auch für die VG Kell der Trend: "Den 14-Tage-Urlauber gibt es bei uns kaum mehr. Die wichtigste Zielgruppe sind die Kurzurlauber", so Meyer. Der ausbleibende Schnee hat zwar dafür gesorgt, dass die Gästezahlen in den Wintermonaten im Vergleich zu 2005 und 2006 zurückgegangen sind. Der Wechsel in die "eigentliche Fremdenverkehrssaison, die an Ostern beginnt, ist aber recht verheißungsvoll verlaufen", sagt Meyer. Deshalb besteht aus ihrer Sicht die berechtigte Hoffnung, dass die Verluste aus dem Winter im Laufe des Jahres kompensiert werden können. Schon die Präsenz auf mehreren Tourismus-Messen in den zurückliegenden Wochen habe gezeigt: "Mit dem Ruwer-Hochwald-Radweg und dem Saar-Hunsrück-Steig hatten wir zwei Pfunde im Gepäck, mit denen wir ordentlich wuchern können. Die Flyer dafür wurden uns förmlich aus den Händen gerissen", berichtet Meyer. Wie die Nachbarn in der VG Hermeskeil sind auch Angsten und Meyer fest davon überzeugt, dass mit diesen beiden Leuchtturmprojekten die touristischen Trendthemen "Wandern" und "Rad fahren" in der Hochwald-Region künftig sehr gut abgedeckt sind. Die neuen Angebote sind nicht nur für Touristen da

"Das werden beides richtige Renner, mit denen wir gezielt Aktiv-Urlauber anziehen können", formuliert Angsten seine Erwartungshaltung. Der Bürgermeister betont aber zugleich mit Nachdruck, dass die Investitionen der öffentlichen Hand für den Premium-Wanderweg, der im Juni eröffnet wird, und den Radweg, dessen Bau 2007 bis Niederkell fortgeführt wird, nicht ausschließlich für Touristen getätigt wurden. "Sie sind auch für unsere Bevölkerung da und bedeuten eine wesentliche Verbesserung der Infrastruktur." Insbesondere den Radweg bezeichnet Angsten in diesem Zusammenhang als "entscheidende Freizeiteinrichtung der letzten Jahrzehnte". Zusätzlich zu Steig und Radweg und den bewährten Großveranstaltungen (siehe Hintergrund) kommen 2007 in der VG Kell weitere Attraktionen im Freizeit- und Tourismus-Sektor hinzu. Voraussichtlich im Sommer können die ersten Besucher im Hochseilgarten in der Ortsgemeinde Kell am See zwischen hohen Bäumen balancieren. Die Wieder-Einweihung des Knüppeldamms nach Restaurierungsarbeiten wird am 22. Juni zum Anlass genommen, drei neue Nordic-Walking-Strecken zu Füßen des Rösterkopfs zu eröffnen, und schließlich wird das Angebot der Hotellerie qualitativ einen weiteren Schub erhalten: Ende Juni/Anfang Juli ist laut Angsten mit der Fertigstellung des Seehotels (ehemaliges Kurhotel "Marquardt") durch eine Immobiliengesellschaft mit Sitz in Schweich zu rechnen. Nach dem Umbau sollen vier Sterne das 80-Betten-Haus zieren, so die erklärte Zielrichtung der Investoren. Höhepunkte 2007 Die Tourist-Information in Kell am See wirkt bei mehreren regional bedeutsamen Veranstaltungen mit. Höhepunkte 2007 sind: 22. Juni: Einweihung des Knüppeldamms und Eröffnung der Nordic-Walking-Strecken (Kell) 28. und 29. Juli: Seefest mit Handwerkermarkt (Kell) 27. August: VG-Tierschau (Kell) 16. September: Tag der Hirschbrunft (Zerf) 23. September: Radfahr tag auf dem Ruwer-Hochwald-Radweg (Kell) 6. Oktober: Eröffnung der Hochwälder Kartoffeltage 9. Dezember: Weihnachtsbaumschlagen (Schillingen)