Viele Ideen zum Tourismus

Mit der förmlichen Anerkennung durch Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) wird Mitte Dezember gerechnet. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Erbeskopf ist eine von zwölf rheinland-pfälzischen Gruppen, die von 2007 bis 2013 mit Fördermitteln aus dem "Leader"-Topf der Europäischen Union rechnen können. Bislang liegen aus den acht Mitglieds-Kommunen 63 Projekt-Ideen, zumeist aus dem Sektor "Tourismus", vor.

Hermeskeil/Kell am See. 1,4 Millionen Euro erhält im Zeitraum von 2007 bis 2013 jede der zwöf rheinland-pfälzischen Aktionsgruppen, die beim Leader-Programm der EU zum Zug kommen. Mit diesem Geld sollen durch diverse Projekte Akzente für die Zukunft gesetzt und die Lebensqualität im ländlichen Raum verbessert werden. Drei zentrale Themen hat sich die LAG Erbeskopf - ihr gehören die Verbandsgemeinden (VG) Hermeskeil, Kell am See, Thalfang, Birkenfeld und Herrstein, die Einheitsgemeinde Morbach, die Höhengemeinden der VG Ruwer, Gornhausen in der VG Bernkastel-Kues sowie Teile der Stadt Idar-Oberstein an - laut Geschäftsführer Werner Haubrich von der VG Hermeskeil auf die Fahnen geschrieben: Tourismus und Freizeit, Lebensorganisation und Energie.Forum informiert im Januar die Öffentlichkeit

Am 10. Januar 2008 ist in Hermeskeil ein großes Forum geplant, in dem die breite Öffentlichkeit über die Ziele der LAG umfassend informiert werden soll. "Es geht dann auch darum, möglichst viele Ideen einzubringen", sagt Haubrich. Diese sollen wenige Tage später in Workshops zu allen drei Handlungsfeldern konkretisiert werden. Aktuell liegen in der Geschäftsstelle im Hermeskeiler Rathaus bereits 63 Vorschläge aus den Reihen der in der LAG vertretenen Kommunen auf dem Tisch. Dabei ist ein klares Ungleichgewicht erkennbar: Allein 45 Ideen fallen nämlich in die Kategorie "Tourismus und Freizeit". Als Gast im Keller Verbandsgemeinderat wies Haubrich allerdings darauf hin, dass die Fördermittel auf alle drei Handlungsfelder gleichrangig verteilt werden sollen. "Ich würde den Beteiligten also dringend anraten, nicht nur Tourismus-Projekte ins Auge zu fassen", so Haubrich. Schwerpunkt in Lebensorganisation setzen

Christian Kruchten (SPD) machte sich daher dafür stark, dass "wir unseren Schwerpunkt im Bereich der Lebensorganisation setzen". Gemeint sind damit Projekte, die laut Theorie die infrastrukturelle Grundversorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum stärken, die soziale Dorfentwicklung vorantreiben und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Dieser Meinung schloss sich der Keller VG-Rat einhellig an. Ihm gab Alfons Hausen, Leiter des Referats "Ländliche Entwicklung" bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier eine wichtige Botschaft mit auf den Weg: "Es kommt nicht darauf an, wie viel Geld welche VG bekommt. Sondern es geht um gute Ideen für den ganzen Raum". Ein handfestes Ergebnis hat die LAG Erbeskopf übrigens bereits vorzuweisen: Vom "Regionalmanagement Hochwald", in dem die VG Hermeskeil und Thalfang sowie Morbach bis zur Auflösung aus fördertechnischen Gründen zusammenarbeiteten, hat die Gruppe die "Hunsrücker Schmier" übernommen. Dabei handelt es sich um ein Roggenbrot mit eingebackener Fleischfüllung, ein Regionalprodukt, das in Kooperation einer Metzgerei und einer Bäckerei entstanden ist.

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