Hermeskeil. (doth) Lutz Brenner von der Künstlerischen Planungsgruppe erklärt, wie eine solche Kapazität nach Hermeskeil kommt: "Der Kultursommer hat seinen diesjährigen Schwerpunkt im Hunsrück. Das Geld kommt vom Land, Veranstalter ist die jeweilige Kirchengemeinde". Gerade auf das "Gießkannenprinzip" komme es dabei an, damit möglichst überall hochkarätige Kultur im Lande stattfindet.Und wie hochkarätig der "Einkauf" von Stefan Engels war, konnten die Zuhörer schon an den ersten Tönen der Oberlinger Orgel, ein Neubau aus dem Jahre 1994, erkennen. Wenn ein echter Könner an den Manualen sitzt scheint das Instrument so richtig aufzuatmen.Die Werke hatte der Interpret, der sogar schon in Chicago und Princeton lehrte, zuvor mit Dekanatskantor Raphael Klar abgesprochen. Die Spannweite der Musik reichte von Georg Böhm (1661-1733) über Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Johannes Brahms (1833-1897) bis zu den moderneren Werken von Sigfrid Karg-Elert (1877-1933) und Karl Hoyer (1891-1936).Damit wurden dem Instrument die unterschiedlichsten Klangfarben abverlangt. Die Oberlinger Orgel konnte eine große Klangfülle und Pracht produzieren. Die Leichtigkeit des Orgelspiels zeichnet dabei den echten Könner aus. Stefan Engels ist es übrigens egal, ob er vor zwei oder 2000 Leuten spielt. In St. Martinus waren es am Abend des Fußballendspiels nicht viel mehr als 50. Die bedankten sich jedoch mit stehendem Applaus bei dem Orgelkünstler.