Virtuos und virtuell

MANDERN. (hm) Wenn Not am Mann ist, springt Tubist Volker Oerschkes auch bei befreundeten Musikvereinen ein. Der eigene Verein allerdings bereitet ihm derzeit einige Sorgen.

Das hätte sich der 32-Jährige nicht träumen lassen: Sein Musikverein, den er seit der Gründung 1982 als zweiter Vorsitzender mit gestaltet hat, hat nicht die besten Karten: Nachwuchsprobleme, ein fehlender Vorsitzender und ein fehlender Dirigent verlangen von ihm als kommissarischen Vereinschef vollen Einsatz. Der Technische Zeichner, der sich zum Grafik- und Web-Designer weitergebildet hat, ist seit 17 Jahren bei Sigenia Aubi in Hermeskeil im Bereich der Kataloggestaltung beschäftigt und betreut dort eine interne Infothek. "Das war auch der eigentliche Grund für meine Fortbildung zum Webdesigner und der Erlernung des Grafikprogramms "3 CAD", erzählt der Musikfreund, der von Heavy bis Mozart alles auflegt. Die Musik sei sein intensivstes Hobby, bekennt Oerschkes, der seit April kommissarischer Vorsitzender ist. Zehn Jahre lang spielte er die Klarinette im Verein, dann wechselte er zur Tuba. Der Grund: Als einziger Mann unter vielen weiblicher Klarinettisten "war es mir nicht so wohl". Seit sechs Jahren musiziert er auch im Verein von Baldringen, zu dem er ein gutes Verhältnis hat, wie er sagt. "Ich kann nicht ohne Musik sein, deshalb helfe ich bei anderen Vereinen in der Verbandsgemeinde Kell am See." Sogar in der Firma spiele er in einem Brass Ensemble mit, dessen Mitbegründer er war. Auf sportliche Betätigung lege er keinen großen Wert. Er sei zwar seit 14 Jahren Mitglied im "RC Bike" Mandern, "doch ich organisiere und helfe gerne im Verein, das reicht". Früher war Fußball seine Leidenschaft. "Mit sechs Jahren habe ich angefangen und alle Jugendmannschaften durchlaufen." Sogar Meister mit der zweiten Mannschaft sei er einmal gewesen. Eine Sportverletzung habe jedoch das Ende als Kicker für ihn bedeutet. Obwohl er aus Angst vor Seekrankheit nie ein Segelschiff betreten würde, ist er von Schiffen fasziniert und baut sie als Modelle nach. "Das Maritime interessiert mich sehr." Wo Oerschkes geht und steht, ist sein Laptop dabei. Dann gestaltet er Websites für Freunde und Bekannte oder entwirft Flyer und Grußkarten aller Art. Wenn er sich von seinem PC losreißt, vergräbt er sich in Bücher - Spezialgebiet: Fantasie. "Herr der Ringe habe ich schon mehrfach gelesen, ehe man an den Film dachte." Aber auch Kishon, Romane und Krimis verschlinge er. "Ich lese immer und überall, während der Arbeitspausen oder auf dem heimischen Sofa, gemeinsam mit Ehefrau Sandra." Auch die passenden Filme befinden sich in seinem Schrank unter dem Fernseher. "Ich blinzele kaum noch, so intensiv bin ich bei der Sache, dann darf mich nicht einmal meine Frau stören." Was sie auch nicht tut, denn Sandra Oerschkes malt gerne in Öl. Malen nach Zahlen ist ihr Hobby.

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