Wander-Weg zum Erfolg

Der Wandertourismus als Branche mit guten Zukunftsaussichten hat in der Region ein Rückgrat, den Saar-Hunsrück-Steig. Gastronomen und Hoteliers informierten sich bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammern (IHK) Koblenz, Trier und Saarland in Weiskirchen über Angebote für Wanderer und Fördermöglichkeiten.

 Durch die steigende Zahl von Traumschleifen wird der Saar-Hunsrück-Steig – nicht nur für frisch Verliebte – noch attraktiver. Foto: Naturpark Saar-Hunsrück

Durch die steigende Zahl von Traumschleifen wird der Saar-Hunsrück-Steig – nicht nur für frisch Verliebte – noch attraktiver. Foto: Naturpark Saar-Hunsrück

Weiskirchen. Rund 218 000 Treffer zeigt eine große Internet-Suchmaschine, wenn der Begriff "Saar-Hunsrück- Steig" eingegeben wird. "Deutschlands schönster Wanderweg" ist zur Marke geworden. Darüber freut sich besonders Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin des Kreises Merzig-Wadern und Vorstandsvorsitzende des Naturparks Saar-Hunsrück, dem Betreiber des Steigs: "Dieser Wanderweg ist zum Motor der touristischen Entwicklung geworden."

Die 184 Kilometer erlebbare Vielfalt sei jedoch ganz entscheidend von den Angeboten der Gastronomie und Hotellerie abhängig, hörten rund 120 Gäste im Weiskircher Parkhotel, wo die IHK Koblenz, Trier und Saarland, neben anderen Anbietern von Förderung und Beratung, über ihre Angebote informierten. "Die öffentliche Hand fördert den Steig, weil das Wirtschaftsförderung ist, die Arbeitsplätze bringt", begründete die Landrätin das Engagement. Ganz anders drückte sich Hotelier Michael Buchna aus Mettlach aus: "Dreckige Wanderschuhe bringen Umsatz."

Albrecht Ehses von der IHK in Trier nannte Zahlen: "Auf 145 500 Einwohner in Hunsrück und Hochwald kamen 2008 rund 373 000 Gäste und über eine Million Übernachtungen sowie 6,3 Millionen Tagesreisen." Da sei noch Luft nach oben. Das Potenzial sei da, so Ehses. "Für uns ist der Steig ein riesiger Erfolg mit stetig wachsendem Gästeaufkommen", freut sich der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell, Werner Angsten. Deutlich bekommen die Tourist-Informationen die Nachfrage zu spüren. "Wir haben erhebliche Zuwächse bei den Gästezahlen, von denen auch die Gastronomie und der Einzelhandel profitieren", bestätigt der Leiter der Hermeskeiler Tourist-Information, Herbert Schindler. Seine Kollegin von Kell, Walburga Meyer, wird noch deutlicher: "Die Leute rennen uns buchstäblich die Bude ein, seit es den Steig gibt."

"Uns bringt der Steig sehr viel", sagt der Betreiber des Losheimer Brauhauses, Wolfgang Schäfer. Investiert hat auch Michel Krämer vom "Hotel zur Post" in Kell. Und mehr noch, er ist auch als "Wanderbarer Gastgeber" zertifiziert. Bisher tragen 44 Betriebe entlang des Steigs diese Auszeichnung.

Schon diskutiert der Vorstand des Naturparks Saar- Hunsrück die Anbindung des Steigs in Richtung Frankreich und Luxemburg. Vorsitzende Schlegel-Friedrich kann den Gastronomen und Hoteliers nur raten, sich verstärkt auf Wandertouristen einzustellen, auch mit den Öffnungszeiten, und neue Ideen zu entwickeln. Kreativität sei gefragt.

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