Würdevolle Art des Abschieds

Sie erfolgten in aller Stille: Im Hermeskeiler Krematorium hat es nunmehr also die ersten Einäscherungen gegeben. Angesichts der sensiblen Thematik und eingedenk der Tatsache, dass beim Betrieb einer solchen Anlage Gesichtspunkte wie "Diskretion" oder "Pietät" eine entscheidende Rolle spielen, ist es durchaus verständlich, dass die Ignarium GmbH auf eine laut tönende Einweihung wie bei "normalen" Geschäftseröffnungen verzichtet hat.

Der Vorwurf der Geheimniskrämerei ist unbegründet. Immerhin wollen die Betreiber mit einem Tag der offenen Tür im Januar auch dem breiten Publikum die Anlage vorstellen und die Bevölkerung über die Abläufe bei einer Feuerbestattung informieren. Rückblickend bleibt festzuhalten: Die Errichtung des Krematoriums im Grafenwald war politisch unumstritten. Zwei Nachbarn hatten zwar juristisch versucht, sich gegen den Bau zur Wehr zu setzen. Auch gab es ohne Zweifel einige kritische Stimmen in der Einwohnerschaft. Anders als vor einigen Jahren und im Unterschied zu Diskussionen in anderen Orten gab es in Hermeskeil im Jahr 2005 aber keine breite Front des Widerstands gegen das Vorhaben. Das hat jedoch gute Gründe: Die Urnenbestattung ist inzwischen als würdige und technisch unbedenkliche Art des Abschieds anerkannt, und sie hat sich - bei steigender Nachfrage - als Alternative zur konventionellen Erdbestattung etabliert. Insofern wird im Krematorium in Hermeskeil nur dem Wunsch sehr vieler Verstorbener Rechnung getragen. a.munsteiner@volksfreund.de

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