Zu viel Wild im Forst

Erste Ansätze, wie man dem Problem der Schäl- und Verbissschäden im Waldweiler Forst begegnen könnte, sind in der Sitzung des Ortsgemeinderates entwickelt worden. Forstleute berichteten von einer guten Entwicklung des Konzeptes der Technischen Produktionsleitung. Zudem ist mehr Geld für den Dorfpark nötig und die Teufelskopfhalle muss saniert werden.

 Forstamtsleiter Helmut Lieser (links) und Ortsbürgermeister Manfred Rauber mit der Karte der Forstreviere, die um das Siebenfache mit Wild überlastet sind. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Forstamtsleiter Helmut Lieser (links) und Ortsbürgermeister Manfred Rauber mit der Karte der Forstreviere, die um das Siebenfache mit Wild überlastet sind. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Waldweiler. (doth) Im Gemeinderat Waldweiler ging es um teure Angelegenheiten. Die Teufelskopfhalle weist Schäden auf, die saniert werden müssen. Risse, Schimmelpilz und Fäulnis stellten die Gutachter fest. 50 000 Euro soll die Beseitigung der Schäden kosten. Darin sind auch neue Fenster und ein verlängerter Dachüberstand enthalten. Das Planungsbüro der Verwaltung Kell am See wurde mit der Durchführung beauftragt. Die Arbeiten werden jetzt ausgeschrieben. Teurer als erwartet wird der neue Dorfpark, und zwar um satte 35 000 Euro.

Dorfpark deutlich teurer als erwartet



"Die Spielgeräte sind teurer als geplant und der Tüv verlangt einen aufwendigen Fallschutz", sagt Ortsbürgermeister Manfred Rauber zur Begründung. Da das Land diese zusätzlichen Mehrkosten nicht bezuschussen wird, "müssen wir die komplette Planung neu überdenken und womöglich an anderer Stelle abspecken."

Dann wurde es voll im Sitzungssaal, als eine ganze Reihe Forstleute am Fortgang der Sitzung teilnahm. Es ging um die Technische Produktionsleitung, die sich seit eineinhalb Jahren beim Forstamt Saarburg in der Probephase befindet. "Wie läuft es in der Praxis?", wollten die Räte wissen. "Gut", war die einhellige Meinung von Forstamtsleiter Helmut Lieser, dem Technischen Produktionsleiter Gerd Weinert, seinem Assistenten Albert Burg, Revierförster Axel Weber und Teamleitern der einzelnen Reviere. Holzernte, Holztransport, Verwaltung und der Einsatz der Arbeitskräfte werden zentral gesteuert, was die "Schlagkraft" stark erhöhe, wie sie sich ausdrückten. "Just in Time" sei jetzt auch im Forst kein Fremdwort mehr.

Große Sorgen machten sich die Forstleute um die Bäume, die vom Wild mit Schäl- und Verbissschäden stark in Mitleidenschaft gezogen werden. "Der Wald hat siebenmal so viel Wild wie es normal wäre", machte Forstamtsleiter Lieser klar und schlug die Verdoppelung der Abschussquoten von 18 auf 36 vor. Zwei Ideen sollen Abhilfe schaffen: Das gleichzeitige, abgestimmte Jagen in allen Revieren und die Schaffung neuer Lebensräume für das Wild. Berufsjäger Werner Taube ging gleich auf die Barrikaden: "Wir können den Wald nicht einfach leer schießen. Es soll auch in Zukunft noch Wild geben." Am 5. September trifft sich der Forst mit der Jägerschaft und den Waldbesitzern zu einem Diskussionsabend, an dem eine Lösung gefunden werden soll.

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