Raubbau an unserer Umwelt

Zum Artikel "Steinbruch im Naturpark in Sicht" (TV vom 12. November) folgende Lesermeinung:

Bereits der Gedanke an einen gigantischen Steinbruch im Herzen des Naturparks Saar-Hunsrück ist entsetzlich. Umso unglaublicher ist es allerdings, dass weiterhin ernsthaft geprüft wird, ob ein solches Vorhaben zulässig sein könnte. Mit dem wunderschönen Premiumwanderweg "Saar-Hunsrück-Steig" wurde eine Wanderstrecke ausgewiesen, die ihresgleichen in Deutschland sucht. Auch der brandneue "Ruwer-Hochwald-Radweg" verbindet auf herrliche Art den Hochwald mit der Stadt Trier. In Verbindung mit den landschaftlichen Vorzügen des Hochwaldes belebt sich der lokale Tourismus seither deutlich. Mit einem Steinbruch, inmitten unserer Verbandsgemeinde, wird die jahrelange mühsame Aufbauarbeit aber mit Füßen getreten. Wie soll unseren Urlaubsgästen eine jahrzehntelange Großbaustelle in Form eines Quarzitsteinbruches erklärt werden?

Auch die Wirtschaftslage der VG ist bei der grundsätzlichen Entscheidung für oder gegen den Steinbruch verantwortungsvoll zu betrachten. Das zarte Gerippe unserer Finanzkraft besteht, nicht unerheblich, aus den Gewerbesteuereinnahmen der Firma Bilstein. Bricht diese Einnahmequelle weiter ein, bleibt der VG einzig die landschaftliche Attraktivität. Mit einem Megasteinbruch raubt man uns die Möglichkeit, mit der vorhandenen landschaftlichen Unberührtheit weiterhin werben zu dürfen. Es ist unbegreiflich, wie das Land mit unserer Zukunft spielen möchte und die Bevölkerung schlichtweg für dumm verkauft wird. Geht man davon aus, dass die Bürgerschaft diesen Raubbau an unserer Umwelt ignoriert und nicht registriert, dass mit dem Quarzitabbau für den privaten Investor üppige Gewinne garantiert sind? Es läuft jedem Naturschutz- und Wirtschaftlichkeitsprinzip zuwider, inmitten eines Landschaftsparks und einer aufstrebenden Tourismusgemeinschaft einen monströsen Steinabbau zu installieren. Ich bin nicht bereit, unserer Jugend in einigen Jahren erklären zu müssen, wie wir einer gigantischen Umweltzerstörung tatenlos zugesehen haben. Wir lieben unsere Heimat und achten unsere Umwelt. Das habe ich meine Kinder gelehrt, und das erwarte ich auch von der Landesregierung.

Andreas Bohr, Mandern

Steinbruch im Naturpark

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort