Innereien liegen am Wegesrand

Kirschweiler · Ungewöhnlicher Fund einer Spaziergängerin: Eine Hundebesitzerin war mit ihren Tieren bei Kirschweiler unterwegs und stieß auf Innereien von Wildtieren. Sie standen offenbar im Zusammenhang mit einer größeren Treibjagd.

Kirschweiler. Nach einer gemeinsamen Treibjagd der Forstämter Birkenfeld und Idarwald Ende November ist eine Frau beim Spazierengehen mit ihren Hunden auf mehrere Aufbrüche - so werden die entnommenen Innereien der geschossenen Tiere - gestoßen. "Ich wollte am Tag nach der Treibjagd mit meinen Hunden auf der Peterstraße spazieren gehen", berichtet Hundebesitzerin Martina Faller. Schon als sie die Tiere auf dem Wanderparkplatz aus dem Wagen ließ, seien sie viel aufgeregter als üblich gewesen und hätten wie wild auf dem Boden geschnüffelt.
Die Erklärung für das ungewöhnliche Verhalten fand die Frau kurz darauf, als sie auf dem Weg einen ersten Blutfleck entdeckte. Was die Frau nach einer Jagd zuerst als nicht ungewöhnlich empfand, änderte sich, als sie wenige Hundert Meter weiter direkt neben dem Weg einen Berg Innereien fand. "Die Hunde waren begeistert, aber mich packte der Ekel", berichtet Faller. Wären ihre Tiere nicht angeleint gewesen, hätten sie sich wohl über die "Leckereien" hergemacht. Doch dabei blieb es nicht. Auf ihrem gut einstündigen Spaziergang stieß sie auf drei weitere Aufbrüche am Wegrand. "Niemand hatte sich die Mühe gemacht, die Innereien auch nur etwas abzudecken", sagt sie. In der Hoffnung, dass die Jäger die Innereien der Tiere später entsorgen, sei sie am folgenden Tag noch einmal in den Wald gegangen, aber die Kadaverreste lagen weiter herum.
Der Birkenfelder Forstamtsleiter Georg Graf von Plettenberg bestätigt, dass an jenem Montag die Forstämter links und rechts des Ringwalls bei Kirschweiler eine größere Treibjagd veranstalteten. "Wir schossen nur wenige Sauen, die Kollegen aus dem Nachbarforstamt erlegten deutlich mehr", erläutert er. Dass die Aufbrüche am Wegrand hinterlassen wurden, kann er sich nur damit erklären, dass geschossene Jungtiere gesammelt aufgebrochen wurden. "Wir müssen Jungtiere zu einem zentralen Punkt bringen, damit sie beprobt werden, um sie auf Schweinepest zu untersuchen", erläutert von Plettenberg.
Dies bestätigt auch die Kreisjagdmeisterin Heiderose Hügel: "Jäger sind angehalten, Wild dort aufzubrechen, wo sie es schießen." Eine Ausnahme seien die vorgeschriebenen Proben. Allerdings - und das betonen Kreisjagdmeisterin wie Forstamtsleiter - sei es nicht üblich, Aufbrüche am Wegrand liegen zulassen. "Die Innereien sind für Füchse und Kolkraben begehrtes Futter und bleiben nicht lange liegen", sagt der Forstamtsleiter. red

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