Kein weiteres Fahrzeug beteiligt

Sensweiler/Bernkastel-Wittlich · Der Prozess am Amtsgericht Idar-Oberstein gegen einen 30-jährigen Mann aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich, der beschuldigt wird, am 28. Dezember 2013 einen Mann zwischen Langweiler und Sensweiler bei einem Autounfall tödlich verletzt und anschließend Fahrerflucht begangen zu haben, wurde fortgesetzt.

Sensweiler/Bernkastel-Wittlich. Als Zeuge vernommen wurde der Polizeibeamte, der als erster am Tatort war und auch an den anschließenden Ermittlungen beteiligt war. Der Beamte berichtete, dass an dem Abend um 21.58 Uhr der Notruf eingegangen sei und er mit seinen Kollegen und mit Hilfe der Feuerwehr, die den Fundort der Leiche unmittelbar mit einem Pavillon gegen den starken Regen geschützt habe, den Unfallort sofort weiträumig abgesperrt habe. Wie der technische Sachverständige Frank Schuler aus Kirn schon am ersten Prozesstag berichtet hatte, war auffallend, dass auf einer Länge von etwa 80 Meter lediglich Schleifspuren der Kleidung des Getöteten gefunden wurden, und erst auf dem letzten Drittel des Unfallorts auch Blut- und Hautspuren.
Unglaubwürdige Version


Der einzige direkte Hinweis auf ein beteiligtes Fahrzeug sei der Teil der Halterung eines Nummernschilds gewesen, der im ersten Drittel des Unfallorts gefunden wurde, und der eindeutig vom Fahrzeug des erst einige Tage später ermittelten Beschuldigten stammten. Ebenso waren die Spuren unterhalb des Fahrzeugs eindeutig dem Opfer zuzuordnen.
Die Frage des Verteidigers, Rechtsanwalt Mario Wacker aus Morbach, ob möglicherweise ein anderes Fahrzeug das Opfer vor dem tödlichen Unfall angefahren haben könne, verneinte der Beamte. Man habe die gesamte Unfallstrecke einschließlich eines zwei Meter breiten Streifens neben der Fahrbahn sorgfältig abgesucht und keinerlei Hinweise auf ein weiteres Fahrzeug gefunden.
Schuler erläuterte, dass man aufgrund bestimmter Indizien, etwa fehlender Abriebspuren an den Schuhsohlen und der Fahrbahn oder der Art der Verletzungen, ausschließen könne, dass das zum Todeszeitpunkt erheblich alkoholisierte Opfer stehend oder gehend von dem Auto erfasst wurde.
Richter Johannes Pfeifer hielt dem Angeklagten vor, dass nach dem bisherigen Prozessverlauf, dessen Version, er habe geglaubt, über ein Stück Holz gefahren zu sein, sehr unglaubwürdig sei. Verteidiger Wacker erklärte, dazu werde man sich derzeit nicht äußern. jst
Der Prozess wird am Dienstag, 7. Oktober, 13.30 Uhr, fortgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort