Neue Bauplätze und sanierte Straßen

Morbach · Die Wunschlisten der größten Morbacher Dörfer gleichen sich: Vorrangig stehen die Erschließung neuer Baugrundstücke und die Sanierung defekter Straßen im Vordergrund. Aber auch Veranstaltungsvorbereitungen, wie die zur 800-Jahr-Feier in Morscheid- Riedenburg.

 Ein großes Ziel vieler Gemeinden: Neue Baugebiete Foto: iStock

Ein großes Ziel vieler Gemeinden: Neue Baugebiete Foto: iStock

Morbach. In jeder Gemeinde überlegen sich Mandatsträger, was sie in ihrem Ort verbessern können und welche Projekte in diesem Jahr realisiert werden sollen. Der TV sprach mit den Ortsbürgermeistern der fünf größten Dörfer der Einheitsgemeinde Morbach, deren Pläne sonst oft unbekannt bleiben:
Was tut sich beispielsweise in Gonzerath? "Wir wollen unser Gewerbegebiet Hinter Kreuz realisieren", sagt Ortsvorsteher Dietmar Thömmes. Er verspricht sich Effekte von der B 50 neu, die in einigen Jahren unweit von Gonzerath verlaufen wird. Zudem möchte er das Baugebiet erweitern, ein gültiger Bebauungsplan besteht, die Erschließungsmaßnahmen dazu will er nun vorantreiben. Des Weiteren sollen einige Innerortsstraßen ausgebaut werden. Das große Highlight für Gonzerath bleibt der Ausbau der Durchfahrtsstraße B 269. Der Baubeginn sei abhängig vom Landesbetrieb Mobilität. Thömmes rechnet damit, dass es 2016 losgeht.
In dem 850 Einwohner zählenden Bischofsdhron wirken die anstehenden Projekte dagegen etwas bescheidener. Auf dem Kirchenvorplatz soll wahrscheinlich erst im kommenden Jahr ein Pavillon gebaut werden, unter dem sich Wanderer ausruhen können, sagt Ortsvorsteher Christian Köhler. Außerdem soll ein Sonnensegel die Gäste auf der Außenterrasse des Gemeindehauses demnächst vor praller Sonne schützen. Nach Köhlers Wunsch sollten einige Innerortstraßen ausgebaut werden, deren Zustand "nicht mehr prickelnd" ist. Auch in Bischofsdhron sollte das Baugebiet erweitert werden: In einem dritten Abschnitt könnten dort 19 Bauplätze entstehen, sagt Köhler.
Im 660 Einwohner zählenden Hundheim stehen die Zeichen auf Dorfverschönerung: Die Dorfmitte soll umgestaltet werden, sagt Ortsvorsteher Ulrich Wilbert. "Wir wollen mehr Grünfläche und weniger Asphalt", sagt er. Die Kirchenmauer soll saniert, der Platz für den Weihnachtsbaum von einem Privatgrundstück auf eine öffentliche Fläche verlegt werden.
Auch in Hundheim wünscht man sich weitere Bauplätze. "Unser Baugebiet ist voll", sagt Wilbert. Allerdings will er zunächst Baulücken im Zentrum des Ortes füllen. Im Ort müsste zudem einiges saniert werden: Akuten Handlungsbedarf sieht er bei der Leichenhalle am Friedhof. Dort ist die Treppe defekt und müsste saniert oder durch eine Rampe ersetzt werden. Außerdem soll der Eingang des Gemeindehauses ein Vordach erhalten.
Die beiden nächstgrößeren Dörfer Hoxel mit 600 Einwohnern und Morscheid-Riedenburg mit 520 Einwohnern arbeiten traditionell eng zusammen. "Unser größter gemeinsamer Wunsch ist die Dorfmoderation, bei der auch Wolzburg mit einbezogen wird", sagt der Hoxeler Ortsvorsteher Achim Zender. Dabei spielt die Bewältigung des demografischen Wandels eine große Rolle. Dazu soll eine Strategie "Balkan 2030" ausgearbeitet werden. Zudem soll in Hoxel die Unterhaltung der Straßen fortgeführt werden. Morscheid steht darüber hinaus im Zeichen seiner 800-Jahr Feier. "da haben wir genug zu tun", sagt Ortsvorsteher Erwin Schrenk, dennoch will Morscheid in diesem Jahr am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilnehmen. Bis zur Ortsbegehung Ende April soll ein Monument aus Bruchstein vor der Pergola in der Ortsmitte mit einer Bronzeplatte "800 Jahre Morscheid" fertig gestellt sein. Zudem steht die Grundschule vor einer Renovierung. "Es sind genug Räume da, diese müssen aber in Ordnung gebracht werden", sagt er. Brandschutzauflagen müssten dabei erfüllt werden. Schrenk schätzt die Kosten für die "dringenden" Arbeiten auf 300 000 bis 400 000 Euro. Ein Dauerbrenner auf der Morscheider Wunschliste sind neue Bauplätze. "Wenn wir nicht abgehängt werden wollen, brauchen wir ein neues Baugebiet", erklärt Schrenk.

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