Per Fahrrad durch den Hunsrück: Spezielle Wege machen Bike-Region Hunsrück-Hochwald für Tourismus attraktiv

Thalfang/Birkenfeld · Nicht nur Wanderer, sondern auch Fahrradtouristen sollen in das Gebiet um den neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald gelockt werden. Der Kreis Birkenfeld will ein Projektbüro, ähnlich wie im Naturpark Saar-Hunsrück, einrichten. Die Verbandsgemeinde Thalfang begrüßt das.

Thalfang/Birkenfeld. Die Region Hunsrück-Hochwald soll auch für Fahrradfahrer stärker erschlossen werden. Darüber herrscht Konsens in vielen kommunalen Gremien. Vor Kurzem gaben Vertreter von 23 Kommunen ihre Zustimmung zu einem weiteren gemeinsamen Vorgehen zur Entwicklung einer Bike-Region von Stromberg bis St. Wendel.

Sie haben eine entsprechende Absichtserklärung, einen sogenannten "Letter of Intent", unterzeichnet. Strombergs Verbandsbürgermeisterin Anke Denker und Kirns Bürgermeister Martin Kilian unterzeichneten sogar noch an Ort und Stelle die Vereinbarung, um ihre Zustimmung zu untermauern.

Michael Dietz, Projektleiter und Wirtschaftsförderer der Kreisverwaltung Birkenfeld, erklärt, dass im nächsten Schritt die Einrichtung eines Projektbüros nach dem Beispiel des Saar-Hunsrück-Steigs erfolgen soll. Ähnlich wie die bereits bestehenden erfolgreichen Wander-Traumschleifen sollen rund um den Nationalpark Mountainbikeschleifen mit höchstem Qualitätsstandard entstehen. Zudem habe sich in der Region in jüngster Zeit viel entwickelt. Beispiele sind die kürzlich eröffnete Mountainbike-Strecke in Hattgenstein oder der im Bau befindliche Pumptrack, eine spezielle Piste für Mountainbiker, bei Nahbollenbach.

Das Planungsbüro Ecoparc-Concepts, mit Sitz am Umweltcampus in Birkenfeld, hat dazu ein Konzept entwickelt. Zentrales Ziel ist eine Bike-Region Hunsrück-Hochwald. Nico Reuter und Christoph Breuer vom Umweltcampus wollen mit ihrem Projekt Fahrradfans in allen Altersklassen erreichen. Aber nicht nur Radwege sollen eingerichtet werden, ihr Konzept geht noch weiter. Denn es bezieht unter anderem speziell auf Radsportler und Radtouristen zugeschnittene Apps, einen E-Bike-Verleih, einen Radfachhandel, Gastronomie oder auch Bildungs- und Forschungsprojekte für junge Menschen mit ein.Kooperation mit Vereinen


Dietz erläuterte, dass sich die Kommunen nicht zwingend sofort am Projektbüro beteiligen müssten. Man könne auch später auf Honorarbasis diese Dienste in Anspruch nehmen. Um nun auch Ortsgemeinden und weitere Interessierte für das Projekt zu gewinnen, plant Landrat Matthias Schneider ein Radsymposium im Sommer in der Messehalle in Idar-Oberstein.

Daniel Thiel von der Tourist-Info in Thalfang bemerkt, dass in der Verbandsgemeinde Thalfang bereits vier Rad- und Mountainbike-Touren vorhanden seien, man das Projekt aber dennoch befürworte. "Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf weist schon eine gute Fahrrad- und Mountainbike-Struktur vor und zieht darüber hinaus mit dem Erbeskopfmarathon, einer überregionalen Veranstaltung, seit Jahren Biker aus dem In- und Ausland an", sagt Thiel. Sie stünden dem Projekt und der angedachten Vorgehensweise (hohe Qualitätsstandards in Anlehnung an das Projekt Traumschleifen) positiv gegenüber und beabsichtigten, sich in Kooperation mit den örtlichen Mountainbikern (Sportfreunde Thalfang) mit einer ,Mountainbike-Schleife' daran zu beteiligen.Angebote besser koordiniert


Zudem gebe es in Thalfang zwei E-Bike-Ladestationen (Hunsrückhaus und Tourist-Information) und einen Bett & Bike Betrieb (Apart-Hotel Blumenhof, Thalfang). Verena Kartz von der Tourist-Info in Morbach sagt: "Touristisch sehen wir großes Potenzial für die Entwicklung einer gemeinsamen Bike-Region Hunsrück-Hochwald." Die Erfahrung aus dem Bereich Wandern zeige, dass der Urlaubsgast genussvoll aktiv und vornehmlich individuell gut gepflegte einzigartige Wege nutzen möchte.

Die Installation eines zentralen Planungsbüros biete die Chance, Angebote der gesamten Region zu koordinieren und regionsübergreifend zu bewerben. Kartz: "Von daher - wir sind erst einmal positiv eingestellt. Das Konzept soll zunächst in unseren politischen Gremien vorgestellt werden und gemeinsam ein Entschluss zur Unterzeichnung der Absichtserklärung getroffen werden." hpl

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