Spaß auch ohne Handy und Freibad
Odert · Den Trierer Verein für Jugendfreizeiten führt es seit vier Jahrzehnten, teils mehrmals im Jahr, in den Hunsrück. In der in Odert erworbenen ehemaligen Dorfschule bietet er Freizeiten und Betreuerseminare an und sorgt so für Leben in dem kleinen Ort.
Odert. Ab heute geht es wieder beschaulicher zu im Morbacher Ortsbezirk Odert. Für 51 Kinder aus dem Raum Trier und ihre zehn Betreuer endet eine zwölftägige Ferienfreizeit des "Vereins für Jugendfreizeiten" (VfJ). Nach dem etwas anderen Urlaub dürfte es einigen schwer fallen, sich von dort zu verabschieden. Denn die Freizeiten des 1973 gegründeten Vereins, der wenig später Haus und Grundstück im Hunsrück erwarb, sind beliebt. Tagsüber mit Gleichaltrigen durch den Wald zu streifen und abends am Lagerfeuer zu grillen, hat seinen Reiz. Da lässt sich selbst das strikte Handyverbot verschmerzen oder der wegen Regen ausgefallene Freibadbesuch. "Wir waren am Bach, wo wir Staudämme bauen konnten", erzählt Jacob (11) von spannenden Exkursionen. Überhaupt seien sie viel gewandert, hätten Ausflüge wie zur Wildenburg oder ins Holzmuseum unternommen oder auf dem Gelände und in den Zelten herum getobt: "Und abends gibt es immer leckeres Essen", weiß er das, sov wie die übrigen Acht- bis Zwölfjährigen auch, zu schätzen.
Chantalle (8) schwärmt von den Waffeln, die eigentlich Pfannkuchen waren, und den selbst gemachten Hamburgern: "Und ich bin froh, in einem Zwölferzimmer zu schlafen", versichert sie. Langweilig sei es jedenfalls nicht in Odert: "Ich habe viele Freunde hier und wir gehen schwimmen und haben Edelsteine gesehen." Für Kim (11) aus Luxemburg war die Ruhe eine neue Erfahrung. "Hier fahren fast gar keine Autos", wundert sie sich: "Und es macht Spaß, Feuer zu machen und zu grillen."
Möglich macht das der VfJ mit seinen 60 aktiven plus fördernden Mitgliedern und 85 ehrenamtlichen Betreuern. Einer ist Thorsten Schmitt, der in Odert für Aktivitäten wie eine Räuber-Wanderung zur Hölzbachklamm oder ein Live-Fernsehprogramm der Kinder verantwortlich ist. Der Verein setze auf Erlebnis und Bewegung, was gut ankomme: "Die spielen ganz viel - und genießen das auch."
Außerhalb der Ferien können Firmen, Vereine oder Privatleute das Freizeitheim für Seminare oder Feste mieten, im Sommer ist es fast jedes Wochenende belegt. Im dem 80-Einwohner-Dorf sind der Verein und seine Gäste willkommen. "Für den Ort ist das eine Bereicherung", sagt Ortsvorsteher Günter Schmitz. urs
