Vortrag über Demenz in Morbach: Referentin spricht vor 200 Menschen

Morbach · Demenz ist eine schwere Krankheit. Besonders problematisch ist aber, dass viele Angehörige und Pflegekräfte nicht wissen, wie sie auf die Symptome reagieren sollen. Sophie Rosentreter hat sich intensiv mit der Krankheit beschäftigt.

 Wolfgang Berg (rechts), der Leiter des Altenheims St. Anna, begrüßt gemeinsam mit Georg Schuh, VdK-Vorsitzender, Demenz-Fachfrau Sophie Rosentreter.Foto: Franziska Sprenger

Wolfgang Berg (rechts), der Leiter des Altenheims St. Anna, begrüßt gemeinsam mit Georg Schuh, VdK-Vorsitzender, Demenz-Fachfrau Sophie Rosentreter.Foto: Franziska Sprenger

Foto: (m_huns )

Am Anfang ist es nur Salz statt Zucker im Grießbrei. Dann verläuft man sich auf dem Weg zum Bäcker. Schließlich erkennt man seine Kinder nicht mehr. Wer die Diagnose Demenz erhält, muss sich auf einen schweren Krankheitsverlauf einstellen. Ein großer Teil des Leidens entsteht allerdings nur dadurch, dass Angehörige und Pflegekräfte nicht adäquat auf die Situation des Betroffenen reagieren. Das ist vielen nicht bekannt.
Darüber aufzuklären, das hat sich Sophie Rosentreter vorgenommen. Sie hielt auf Einladung des Alten- und Pflegeheim St. Anna, dem Sozialverband VdK und dem Christlichen Hospizverein Morbach einen Vortrag zum Thema "Demenz mit Leichtigkeit begegnen".
Rund 200 Menschen kamen in die Baldenauhalle nach Morbach, darunter viele Fachleute aus der Alten- oder Krankenpflege, aber auch zahlreiche Angehörige. Sophie Rosentreter hat in ihrer Kindheit selbst erlebt, wie ihre Mutter die an Alzheimer erkrankte Großmutter Ilse sieben Jahre lang zu Hause gepflegt hat. Nach deren Tod hat sie sich intensiv mit der Krankheit auseinandergesetzt.
Nun will Rosentreter, die ursprünglich als Model und TV-Moderatorin gearbeitet hat, ihr Wissen rund um die Krankheit Demenz anderen weitergeben. Auf sehr persönliche, teilweise humorvolle und oft anrührende Weise nimmt sie das Publikum mit in "Ilses weite Welt". So lautet auch der Name ihres Unternehmens, das Filme und Beschäftigung für Menschen mit Demenz entwickelt. ",Omi, denk doch mal nach!' Das hatten wir ganz oft gesagt, wenn meine Großmutter zum Beispiel vergessen hatte, wie die Kaffeemaschine funktioniert", erinnert sie sich. Wie unangebracht das war, wurde ihr erst Jahre später klar. "Menschen mit Demenz können nicht mehr in dieser Form nachdenken, sie können aber noch nachfühlen", weiß Rosentreter inzwischen. red

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