25 Windräder im Hunsrück: Ja, Nein oder ein paar?

Bernkastel-Kues/Morbach/ Wintrich · Insgesamt 25 Windräder sind unter anderem am Ranzenkopf und bei Morbach geplant. Wie viele davon gebaut werden, das könnte noch in diesem Jahr entschieden werden. Die Naturschutzorganisation Nabu hat Bedenken.

Während sich die Rotoren auf dem Gebiet der Ortsgemeinden Horath, Veldenz und Gornhausen schon drehen, warten weitere Anlagen im Staatsforst der VG Bernkastel-Kues, dem Gebiet der Einheitsgemeinde Morbach und bei Wintrich auf ihre Genehmigung. Und die könnte bald kommen, sagt Manuel Follmann von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, möglicherweise sogar noch in diesem Jahr.

Im Windpark Wintrich seien von der Planungsgesellschaft 14 Anlagen beantragt, über die zu entscheiden sei. Ursprünglich waren hier 17 Anlagen vorgesehen. Bei drei Anlagen seien die Anträge aus artenschutzrechtlichen Gründen zurückgezogen worden. Bei dem geplanten Windpark auf dem Gebiet der Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) der Verbandsgemeinde Bernkastel- Kues und der Einheitsgemeinde Morbach sind es elf Anlagen, die auf ihre Genehmigung warten. Davon fünf auf Morbacher und sechs auf Bernkastel-Kueser Seite. Geprüft worden waren Standorte für acht Anlagen in Morbach und neun in Bernkastel-Kues. Bisher seien noch keine Anlagen genehmigt, sagt Follmann.

Sobald eine Entscheidung gefallen ist, würden die Personen, die Einwände hatten, informiert und öffentlich bekannt gemacht. Cosima Lindemann vom Landesverband des Naturschutzbundes (Nabu) Deutschland in Mainz geht davon aus, dass noch in diesem Jahr Genehmigungen erteilt würden, da sich die Projektierer zügige Entscheidungen wünschen.

Der Nabu hatte zu den diversen Windparks Stellungnahmen abgegeben. Kritisiert hatte er, dass um die Weihnachtstage Entscheidungen fallen. "Da kriegen wir nicht unbedingt alles mit", sagt Lindemann. Der Nabu sieht die verschiedenen Windparks in Horath, Wintrich, Gornhausen und Veldenz als einen Windpark. Jedoch betrachtet die Verwaltung, als genehmigende Behörde, jeweils nur die einzelnen kleineren Windparks, da diese von unterschiedlichen Gesellschaften beantragt werden. Ob der Nabu nach einer Genehmigung von Windrädern Rechtsmittel einlegt, lässt sie derzeit offen. Erst müsse sie wissen, welche Anlagen genehmigt würden, erklärt Lindemann.
Extra Planung weiterer Windräder

Pressesprecher Manuel Follmann von der Kreisverwaltung sagt, dass sich neben den Anlagen rund um den Ranzenkopf noch vier Anlagen im Windpark Breit und zwei Anlagen im Windpark Berger Wacken im Genehmigungsverfahren befinden. Geplant, aber noch nicht beantragt sei zudem ein Repowering der Windenergieanlagen in der Energielandschaft Morbach. Dort sollen die bestehenden 14 Anlagen durch sieben höhere und leistungsfähigere ersetzt werden (der TV berichtete). cst
Meinung
Die Optik macht's


von Hans-Peter Linz

Der NABU sieht die vielen Windkraftanlagen zwischen Mosel und Hunsrück als Einheit, auch wenn die Anlagen von unterschiedlichen Gesellschaften betrieben werden. Das kann man durchaus so sehen, denn allein vom Bild her wirkt die Ansammlung von Windkraftrotoren in diesem landschaftlich reizvollen Gebiet doch sehr geballt. Daran ändert es nichts, wenn die Rotoren verschiedene Eigner haben. Der optische Eindruck ist entscheidend. Und an den wird man sich gewöhnen müssen.
hp.linz@volksfreund.de

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