Abfahren auf Thalfang

THALFANG. Der GroßkampfSonntag in Thalfang verlief erfolgreich: Dass beim Erbeskopf-Marathon alles wie am Schnürchen klappte, freute rund 900 Teilnehmer und die zahlreichen Organisatoren ebenso wie das gute Wetter. Doch nicht nur die Mountainbiker fuhren auf Thalfang ab. Es waren deutlich mehr Besucher im Ortskern als sonst.

"Allez, allez, allez...": Die Stimmung im Zielbereich am Thalfanger Weiher ist kaum zu toppen. Jeder Fahrer, egal ob er die mit 30 Kilometern verhältnismäßig "kleine" Runde oder die große Tour mit 110 Kilometern hinter sich hat, wird von jubelnden Zuschauern begrüßt. Allen Fahrern sieht man die Strapazen an. Manch einer lässt sich erst einmal ins Gras fallen. Andere löschen erst einmal ihren Durst. Aber allen ist eines gemeinsam: Sie sind schon ein wenig stolz, den mächtigen Erbeskopf bezwungen zu haben. "Eine super Strecke", schwärmen Martin Reis und Lukas Geisbüsch aus Mayen, als sie wieder zu Atem kommen. Sie haben "ein paar ziemlich harte Anstiege hinter sich", haben aber auch die "trails", die schmalen Pfade bergab, sehr genossen. Die beiden Sportler wollen keinesfalls gleich nach Hause, sondern erst mal duschen und sich dann noch in Thalfang umschauen. Michael Beicht dagegen holt sich zunächst die Glückwünsche von Ehefrau Daniela und Töchterchen Nina ab. Der Thalfanger macht anschließend sein Rad sauber. Trotz des sonnigen Wetters hat der Waldboden am Bike seine Spuren hinterlassen. Auch auswärtige Fahrer haben ihre Schlachtenbummler dabei: Hanna (7), Merle (6), Lena (7) und Anna-Lena (8) feuern ihre Väter an. Nicht nur Eric Wolter und Roman Kullmann aus Oberhosenbach sind auf den Wettbewerb vorbereitet, sondern auch ihr junger Fanclub: Die Mädchen haben bunte Plakate gemalt, die sie am Start fleißig in die Höhe recken. Im Zentrum von Thalfang geht es beschaulicher zu als am Weiher. "In aller Ruhe bummeln" will Hanne Spies aus Rapperath auf den Märkten und in den Geschäften. Deshalb hat sie die Familie zu Hause gelassen und lässt sich bei Heike und Dirk Vogel auf dem Markt ein gutes Tröpfchen munden. Die Händler aus Kell am See sind mit dem Umsatz recht zufrieden. Dass bereits am Vormittag Kundschaft da war, registriert auch Christel Wekeriotas aus Thalfang, die Reinigungs- und Körperpflegemittel anbietet. Wie viele andere Händler findet sie es sinnvoll, dass der Marathon, Erster Markt, Handwerkermarkt und der verkaufsoffene Sonntag auf einen Tag gelegt wurden. Nur bei Susanne Hubert ist auch etwas Wehmut dabei: "Beim letzten Mal bin ich noch die 30-Kilometer-Strecke mitgefahren", sagt die Betreiberin des Textilgeschäfts "Susann". Doch statt in die Pedale zu treten, bedient sie diesmal lieber die Kunden, die sich bereits mittags in großer Zahl eingefunden haben. Trotz der zusätzlichen Großveranstaltung blieb ein Verkehrschaos in Thalfang aus. Die Polizei bescheinigt den Organisatoren "gute Arbeit". Erfreulich wenig Arbeit gibt es auch im Sanitätszelt. Lediglich zwei Radfahrer müssen ins Krankenhaus, einer mit Schlüsselbeinbruch und einer mit einer Sprunggelenkverletzung, berichtet Notarzt Bernd Kruschewski. Weitere Bilder finden Sie auf SEITE 22

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