Adventliche Düfte am Wald

ERBESKOPF. (jolo) Zum zweiten Mal probiert, zum zweiten Mal ist etwas Erfreuliches passiert. Der diesjährige Weihnachtsmarkt am höchsten Punkt im Land schlug den ersten um Längen. Rund 3000 Besucher kamen zum Schnuppern, Schauen und zum Kosten ans und ins Hunsrückhaus.

Autos mit diversen Kennzeichen suchen sich ihren Weg in eine Parklücke. Menschen schlängeln sich zwischendurch. Alle haben nur ein Ziel: das Hunsrückhaus, wo der zweite weihnachtliche Markt stattfindet. In der Nähe angekommen, dringen Waffel- und Reibekuchenduft in die Nase. Von weitem klingt Dudelsackmusik. Hat man die Schwelle des Hunsrückhauses übertreten, überkommt einen das Gefühl, dass es bald Weihnachten ist. Wohin das Auge schaut, überall sind schöne Dinge zu sehen. Am Stand von Anette Berg vom Kreativlädchen in Horbruch lächelt den Besucher eine Riesen-Nikolausmaus an. 90 Prozent der Sachen, die Anette Berg anbietet, sind Eigenarbeit.Krippen und Landschaften aus Wolle

Fasziniert bleibt die sechsjährige Selina Hauch, die mit ihren Eltern aus Monzelfeld anreiste, vor einer Krippe stehen. Hier werden Menschen- und Tierfiguren und ein Ambiente aus Wolle gezeigt. An Mobiles, Krippen oder einer Hirtenlandschaft mit natürlicher pflanzengefärbter Wolle zu arbeiten, das ist das Metier von Renate Fries aus dem saarländischen Tholey. Nicht nur die Augen von Selina und ihren Eltern leuchten, ebenfalls die von Corinna Albert und deren vierköpfigem Veranstaltungsteam. Der Grund ist, dass der Strom der Menschen gar nicht aufhören will. Die Veranstalter haben schon sehr früh begonnen, die Hobbykünstler und Institutionen anzuschreiben. Die Resonanz ist mit 36 Anbietern überwältigend, von den 15 vorm Hunsrückhaus ausstellen. Eine Woche zuvor fingen sie an, die Hütten, die teilweise von Thalfang und Morbach ausgeliehen sind, aufzubauen. Auch an den Hunger der Besucher ist gedacht. Der Burgener Bäcker Elmar Fritzen machte schon mittags seine Bude dicht, weil sein herrlich duftendes Steinofenbrot wegging wie warme Semmeln. Unter den Ausstellern war auch Edith Schommer. Die Morbacherin, deren Spezialität es ist, Bären jedweder Art herzustellen, war gerade dabei, Bekannten ihre neuesten selbst gemachten und dekorativen Holzgegenstände schmackhaft zu machen. Ein schöner Stand war auch jener des Thalfanger Seniorenheimes Charlottenhöhe, an dem selbst gebastelte Dekorationsartikel, Nikoläuse sowie Puppen, von alten Menschen gefertigt, offeriert wurden. "Wir legen Wert darauf, dass auf unserem Weihnachtsmarkt sehr viele Naturprodukte und selbst gefertigte Sachen angeboten werden, die zum Fest der leuchtenden Kinderaugen passen", erläuterte Corinna Albert. Sehr viele Hobbykünstler waren dabei, denen man ansieht, dass es ihnen das Feilbieten der Waren Spaß machte.Häufig wurde der Besuch mit Wanderung verbunden

Wer müde war, begab sich in die oberste Etage, um sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken. Andere gingen in die tags zuvor eröffnete Waldgaststätte, die sich ebenfalls regen Zuspruchs erfreute, um eine größere Mahlzeit einzunehmen und dann wiederzukommen. Weihnachtliche Klänge steuerten das Schulorchester der Regionalen Schule Thalfang und die Schulband der Morbacher Sophie-Scholl-Realschule bei. Viele verknüpften den Besuch des Weihnachtsmarktes mit einer kleinen oder großen Wanderung rund um den Erbeskopf. Fazit: Der Erbeskopf mit dem Hunsrückhaus, der Waldgaststätte und seiner reizvollen Landschaft wird für Veranstalter immer attraktiver. Dem Organisationsteam wurde bereits nahe gelegt, im nächsten Jahr den Weihnachtsmarkt zu vergrößern. Geeignete Aussteller zu finden, die Naturprodukte und alternative Sachen anbieten, dürfte kein Problem sein. Die Gebühren sind gering.

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