Auch als Maurer fit

GONZERATH. (urs) Nach Monaten ohne Jugendraum werkeln die Gonzerather derzeit eifrig an dem dafür vorgesehenen Anbau ihrer Schackberghalle. Im August soll Eröffnung sein.

Für die Gonzerather Jugend neigt sich das heimatlose Dasein seinem Ende zu. Für Mitte August ist der Einzug in den neuen Jugendraum, der als Anbau an die Schackberghalle derzeit Konturen annimmt, anvisiert. Momentan ist vor allem wochentags abends und an den Wochenenden auf der dortigen Baustelle immer was los. Die Federführung des Projektes hat die Gonzerather Jugendgruppe "Besenbinner" übernommen, die sowohl finanziell wie handwerklich die Initiative ergriffen hat. Schließlich musste sich die Dorf-jugend lange Zeit in Geduld üben. Erst hatten sie Ende 2001 durch den Verkauf der alten Schule ihr seit 15 Jahren geschätztes Dach über dem Kopf verloren. Dann bestätigte sich, dass der ihnen ersatzweise zur Verfügung gestellte Raum im ehemaligen Feuerwehrhaus - zu alten Zeiten der Stierstall der Gemeinde - wirklich nur eine vorübergehende Notlösung war. Und seit dem Sommer 2004 hatten die Jugendlichen gar kein eigenes Zuhause mehr.Nicht nur Worte sondern Taten

Dass sie nun als Trostpflaster einen ganzen Anbau mit 70 Quadratmeter Nutzfläche plus Abstellraum beziehen dürfen, ist nicht unwesentlich den "Besenbinnern" zu verdanken. Laut Ortsvorsteher Dietmar Thömmes hat die Jugendgruppe sich nicht nur mit Worten für diese Lösung eingesetzt, sondern auch mit Taten. Immerhin 10 000 Euro für das insgesamt 75 000 Euro-Projekt stammen aus der Kasse der "Besenbinner". Die Ortsgemeinde schießt aus ihrem Budget noch einmal den gleichen Betrag zu. Die Gemeinde Morbach beteiligt sich mit 35 000 Euro und der Kreis mit 7500 Euro. Für den verbleibenden Betrag von etwa 13 000 Euro springen erneut die "Besenbinner" in die Bresche. Allerdings samt rühriger Unterstützung, nicht nur von der Jugend, sondern aus der gesamten Bevölkerung, wie Thömmes sagt. "Die sprechen Leute an, die handwerkliches Geschick haben, und die helfen dann auch." So konnten bisher nicht nur Erdarbeiten, sondern auch Maurer-, Beton- und Stahlarbeiten sowie das Decken des Pultdaches und das Fliesenlegen in Eigenleistung übernommen werden. Auch bei der Wärmedämmung, dem Verputzen und dem Innenausbau kann die Gemeinde auf das Engagement der bisher mehr als 40 Helfer bauen. Ein großes Plus dieses gemeinsamen Schaffens ist nach Ansicht des Ortsvorstehers, dass die Jugendlichen sich später verantwortlich für "ihren" Jugendraum fühlen. Hinzu komme der Standortvorteil. Denn rund um die Schackberghalle sei immer Leben, so dass auch stets Erwachsene da seien, die dort mal nach dem Rechten schauen können. Ihrem Anlass zur Gründung von 2001 ist die Jugendgruppe nun einen Riesenschritt näher gekommen. Denn laut "Besenbinner" David Schmitt waren sie damals angetreten, "um den Jugendraum zu fördern, der damals noch in der alten Schule war". Um ihre Pläne finanzieren zu können, hatten sie Veranstaltungen wie Dreitages-Party oder Eiszeit-Party ins Leben gerufen. Außerdem organisieren die "Besenbinner" jährlich ein Jugendzeltlager.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort