Aus Baumholder soll eine "Energiestadt" werden

Was steckt hinter der "Energiestadt Baumholder 2020"? Licht ins Dunkel brachte die Auftaktveranstaltung für das Langzeitprojekt.

Baumholder. (kuk) Wer heute neu baut, sollte sich schon aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen für ein Passivhaus entscheiden: Diese Empfehlung gab Dr. Uwe Wullkopf, ehemaliger Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft der BASF. "Energie wird auf jeden Fall sehr viel teurer als heute", war er sich mit den anderen Referenten bei der Auftaktveranstaltung für die "Energiestadt Baumholder 2020" einig. "Es wird irgendwann wieder deutlich nach oben gehen", ist auch Landrat Axel Redmer trotz massiv gesunkener Benzinpreise überzeugt.

Die "Energiestad" soll daher unabhängig von solchen Dellen als langfristig angelegter Prozess wachsen, betonte er vor rund 80 Zuhörern in der Brühlhalle. Anders als bei vielen anderen Projekten werde dabei nichts vorgegeben.

Mit der öffentlichen Hand als Vorreiter soll vielmehr nach und nach ein immer größeres Energiespar-Netzwerk entstehen, beschrieb der Landrat den "basisdemokratischen Ansatz".

Straßenleuchten brennen mit Energiesparlampen



Auch wenn es anfangs möglicherweise Irritationen und Verunsicherungen geben könne, erhofft er sich davon eine nachhaltige Wirkung. "Sie werden zukünftig in Baumholder immer wieder über das Thema Energie stolpern", kündigte Michael Dietz, Wirtschaftsförderer der Kreisverwaltung, an.

Allerdings werde vieles "zunächst noch sehr theoretisch wirken", warnte er vor zu hohen Erwartungen. Einige konkrete und greifbare Mosaiksteine gibt es aber immerhin schon: So soll die Realschule zur "Null-Heizkosten-Schule" werden. Die Straßenleuchten brennen bereits mit Energiesparlampen, und die Verbraucherzentrale bietet in Baumholder Energieberatung an.

In Arbeitskreisen, die demnächst gegründet werden, sollen weitere Ideen geboren werden. Nach Aussage von Peter Lang, Bürgermeister von Verbandsgemeinde und Stadt Baumholder, sollen auch die Amerikaner und die Bundeswehr einbezogen werden. Erste Gespräche habe es bereits gegeben.

Zu den nächsten Schritten gehören auch zwei weitere Veranstaltungen im Frühjahr: Ein Infoabend zu Fördermöglichkeiten und eine Messe für Betriebe, die mit ihren Produkten und Leistungen Beiträge zur "Energiestadt" leisten können.

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