Ausbildungsverträge in der Tasche

Die Zukunftsperspektiven sahen vor einem Jahr für viele Schulabgänger mehr als bescheiden aus. In diesem Jahr ist das gglücklicherweise anders. Die Zehntklässler der Morbacher Hauptschule wissen sogar schon seit Wochen allesamt, wie es für sie weiter gehen wird.

 Sie halten ihre Verträge bereits in den Händen. Wie Linda, Kevin, Anna, Thomas, Nina, Axel und Linda, alles Zehntklässler der Morbacher Hauptschule Kurfürst Balduin, können in diesem Jahr weit mehr Schulabgänger einer gesicherten Zukunft entgegensehen, als das noch vor einem Jahr der Fall war. TV-Foto: Ursula Schmieder

Sie halten ihre Verträge bereits in den Händen. Wie Linda, Kevin, Anna, Thomas, Nina, Axel und Linda, alles Zehntklässler der Morbacher Hauptschule Kurfürst Balduin, können in diesem Jahr weit mehr Schulabgänger einer gesicherten Zukunft entgegensehen, als das noch vor einem Jahr der Fall war. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. Die aktuelle Bilanz der Morbacher Hauptschule Kurfürst Balduin ist mehr als erfreulich. 36,4 Prozent der Schüler, für die in diesen Tagen die Schulzeit endet, haben ihren Ausbildungsvertrag in der Tasche. Weitere 60 Prozent werden weiterführende Schulen besuchen. Der überwiegende Teil von ihnen bereitet sich auf die Mittlere Reife vor, während andere eine höhere Berufsfachschule oder das Gymnasium besuchen werden. Die demotivierenden 2006er-Zahlen sind damit erfreulicherweise vom Tisch. Vor Jahresfrist hatten gerade mal 28 Prozent der Morbacher Hauptschüler einen Ausbildungsplatz ergattern können. Verglichen mit Städten wie Trier, wo noch nicht einmal jeder Fünfte in die Lehre gehen konnte, war das sogar noch ein gutes Ergebnis.Thomas Koschant, Rektor der Morbacher Hauptschule, sieht in der positiven Entwicklung ein Zeichen für den "wirtschaftlichen Aufschwung". Die großen Ausbildungsbetriebe vor Ort wie Papier Mettler, Raybestos oder Peiseler hätten in diesem Jahr schon einige Jugendliche mehr eingestellt als im Jahr zuvor. Aber auch von Seiten der Handwerksbetriebe oder von Dienstleistungsbetrieben wie im Lebensmittelbereich seien mehr Ausbildungsstellen angeboten worden. Offene Stellen wurden in der Klasse ausgehängt

Hilfreich für die Schüler seien auch die auf der schuleigenen Internetseite veröffentlichten Lehrstellenangebote gewesen. Darüber hinaus habe die Schule offene Stellen zusätzlich in den Klassenräumen ausgehängt. "Vielleicht hat das ja auch gefruchtet", nimmt Koschant an. Im Moment gebe es im Großraum Trier-Morbach sogar noch 200 offene Lehrstellen, auf die sich die Schüler bewerben könnten. Zehntklässler könnte die Hauptschule sogar noch etliche vermitteln: "Aber die sind ja alle schon unter."So wird Linda aus Weiperath in Kürze ihre Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten beginnen. "Ich habe mich freitags beworben und montags hatte ich die Zusage", erzählt die Jugendliche, die rund 20 Bewerbungen losgeschickt hatte. Mitschüler Kevin hat ähnlich viele Schreiben versandt. Entschieden hat er sich für eine Lehre als Einzelhandelskaufmann. Das sei eigentlich genau das, was er von Anfang an habe machen wollen, freut er sich, dass das trotz der düsteren Vorjahresaussichten möglich ist. Die künftige Krankenschwester Anna hat sogar mit nur sechs Bewerbungen die richtige Ausbildungsstelle gefunden. Auch in der Sophie-Scholl-Realschule nebenan gibt es keinen Grund, sich um die Zukunft der Schüler zu sorgen. "Ich gehe davon aus, dass bei uns keiner ohne Perspektive die Schule verlässt", versichert Rektor Wolfgang Fink. An der Realschule sei das allerdings auch nicht ungewöhnlich, wie er einräumt. In der Regel entscheide sich das Gros der Schüler, etwa 60 Prozent, für das Duale System, schlage also den Weg einer Ausbildungsstelle mit Berufsschule ein. Die verbleibenden 40 Prozent besuchten nach dem Verlassen der Realschule höhere Schulen.

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