Bahn frei!

MORBACH/HERMESKEIL. Das Regionalmanagement für den Bereich Hochwald nimmt Form an: Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Morbach beschlossen, das "Taurus-Institut" Trier mit der Erarbeitung eines Konzepts zu beauftragen. Mit im Boot sind auch die Verbandsgemeinden (VG) Thalfang und Hermeskeil.

Ein erster konkreter Schritt für das gemeinsame Regionalmanagement der VG Morbach, Hermeskeil und Thalfang ist getan: Auf seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat Morbach, dass das Beratungsinstitut "Taurus" der Universität Trier für 71 600 Euro ein Regionalmanagementkonzept für den Bereich Hochwald erarbeiten soll. Die Kosten werden mit 50 000 Euro vom Land bezuschusst, den Rest tragen die drei beteiligten Verbandsgemeinden mit je 7200 Euro. Konkret gehe es beim Thema Regionalmanagement in einem ersten Schritt darum, einen Plan zur Reaktivierung der Hunsrückbahn zu erstellen, sagt Ralf Becker von der VG-Verwaltung Morbach. Und die Zeit dazu drängt: Ende 2006 läuft der Streckensicherungsvertrag ab. Bis dahin muss klar sein, ob und inwieweit das Konzept einer Studie der Universität Kaiserslautern umgesetzt werden kann. Unter der Vorgabe "Erhalt der Schiene" hatte diese vor zwei Jahren eine kombinierte Dreifachnutzung vorgeschlagen: Neben der touristischen Variante für Draisinen- und Nostalgiefahrten könnte die Trasse auch für den Güterverkehr genutzt werden.Streckensicherungsvertrag soll verlängert werden

"Wir müssen bis zum nächsten Jahr mit der Unterstützung des Taurus-Instituts ein schlüssiges Konzept zur Reaktivierung der Hunsrückbahn in der Hand halten", fordert deshalb Michael Hülpes, Bürgermeister der VG Hermeskeil. Dennoch liefen parallel bereits Gespräche mit der Landesregierung, ob der Schienensicherungsvertrag mit der Deutschen Bahn AG um ein Jahr verlängert werden kann. Auch die Möglichkeit, ob die Strecke zwischen Morbach und Hermeskeil gepachtet oder gekauft werden kann, werde ausgelotet. "Wir wissen, dass das Damoklesschwert der Befristung des Streckensicherungsvertrags über uns schwebt", sagt Hülpes. Doch beim Regionalmanagement gehe es nicht nur darum, die Reaktivierung der Hunsrückbahn voranzutreiben. "Ich hoffe insbesondere auch auf Verknüpfungen im touristischen Bereich", sagt Hülpes. So könne das Angebot der drei beteiligten Gemeinden zusammen in vielen Bereichen besser vermarktet werden. In einem weiteren Schritt könnte laut Hülpes über eine Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte aus der Region nachgedacht werden. Fernziel könne dabei sogar eine eigene "Dachmarke Hunsrück" sein, sagt Hülpes. Jedoch sei klar, dass man dafür weitere Partner ins Boot holen müsse, für die man aber prinzipiell offen sei.Neue Geschäftsstelle im Morbacher Rathaus

Neben der Beauftragung des Taurus-Instituts haben sich die Projektpartner außerdem darauf verständigt, dass für das zunächst auf ein Jahr begrenzte Regionalmanagement eine Geschäftstelle in der Morbacher Verwaltung eingerichtet wird. Als Geschäftsführer soll Ralf Becker von der Morbacher VG-Verwaltung fungieren. Becker sieht seine Aufgabe nach eigener Aussage darin, den gesamten Prozess des Regionalmanagements und die Abstimmung zwischen den Projektpartnern zu organisieren. Auch wenn die Arbeiten für das Regionalmanagement bereits auf Hochtouren laufen, fällt der offizielle Startschuss erst am 20. Oktober: Dann wird sich in einer konstituierenden Sitzung der Vorstand des Verbandsgemeinde-übergreifenden Projekts konstituieren. Dieser wird sich aus den Bürgermeistern der drei VG und einem Vertreter aus der Landwirtschaft zusammensetzten. Für letztere Position ist Gerhard Eiden, Landwirt aus Hermeskeil, im Gespräch. In beratender Funktion sollen dem Gremium darüber hinaus noch Vertreter des Taurus-Instituts, des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier angehören.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort