Bettina Brück löst Günter Rösch ab

LÖTZBEUREN. Die SPD geht im Landtagswahlkreis 23 erstmals mit Bettina Brück in den Wahlkampf. Die 37-jährige Thalfangerin ist die Wunschkandidatin des Abgeordneten Günter Rösch, der im nächsten März nicht mehr antreten will. Zum Ersatzkandidaten wählte die Wahlkreis-Konferenz in Lötz-beuren am Freitagabend Gerd Roth aus Kirchberg.

Schon im Februar hatte der Landtagsabgeordnete Günter Rösch angekündigt, bei der Landtagswahl im kommenden Jahr nicht mehr anzutreten. Seine Wunschkandidatin für den Landtagswahlkreis 23 (EG Morbach und die VGen Thalfang, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Neumagen-Dhron und Kirchberg) stellte der Sozialpolitiker damals gleich mit vor: Bettina Brück, Fraktionsvorsitzende im VG-Rat Thalfang und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Kreistag Bernkastel-Wittlich. In Lötzbeuren machte der 61-jährige Rösch nun "rechtzeitig und ohne gedrängt zu werden, den Weg frei". Die SPD müsse gerade jetzt junge Köpfe zeigen, um den notwendigen Generationenwechsel herbeizuführen. Brück stellte sich in Lötzbeuren als einzige Kandidatin zur Wahl, nachdem Reinhard Grasnick aus Burgen noch während der Sitzung kurzfristig seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Der ehemalige Polizeibeamte machte im Gespräch mit dem TV keinen Hehl daraus, dass er mit der Vorgehensweise bei der Rösch-Nachfolge nicht einverstanden war. Auch die Mittelmosel brauche eine Stimme in der Regierung. Die Delegierten sahen das mit großer Mehrheit anders: 45 stimmten für Brück, sechs gegen sie, und drei enthielten sich. Die neue Kandidatin, die 1998 bereits für den Bundestag kandidiert hatte, machte den Delegierten in Lötzbeuren klar, wofür sie steht. Bildung und Familie seien zwei Schwerpunkte ihrer Arbeit: "Unser Land braucht gut ausgebildeten Nachwuchs - arbeiten wir daran." Doch ohne eine funktionierende Wirtschaft gehe es nicht. Deshalb befürwortet Brück den Ausbau des Flughafens Hahn und der B 50 neu mit dem Hochmoselübergang. Auch für die B-Kandidatur hatte Rösch, der vor den beiden anstehenden Wahlen nach eigener Aussage nicht kürzer treten will, bereits einen Kandidaten im Visier: Marcus Heintel aus Morbach. Statt seiner kandidierte allerdings in Lötzbeuren der 49-jährige Gerd Roth aus Kirchberg. Der Grund für die personelle Änderung: Heintel hatte seine Kandidatur im Vorfeld zurückgezogen, weil er für die Bundestagswahl am 18. September ins Rennen gehen will. Roth erhielt 48 Ja- und drei Nein-Stimmen. Drei Delegierte enthielten sich. Gastredner Hendrik Hering, Staatssekretär in Mainz und stellvertretender Landesvorsitzender der SPD, sprach den Delegierten in Lötzbeuren für die Bundestagswahl im September Mut zu: "Wir haben eine Chance, auch wenn uns andere einreden wollen, wir hätten keine." In Sachen Landtagswahl sind die Genossen überzeugt, dass sie erneut stärkste Fraktion im Landtag werden und mit Kurt Beck erneut den Ministerpräsidenten stellen.

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