Brüderlicher Schlüssel für Bruderbach

HERMESKEIL/THALFANG/RASCHEID. Der Zweckverband Bruderbach mischt seine Karten neu. Für Hermeskeil heißt das, dass die Verbandsgemeinde künftig nur mehr rund 23 Prozent von Kosten und Investitionen berappen soll. Thalfang wird hingegen um zehn Prozent tiefer in die Tasche greifen müssen.

Wenn zwei etwas gemeinsam besitzen, ist eine faire Verteilung der Ausgaben das A und O ihrer Zusammenarbeit. Diese kann daher auf Dauer nur funktionieren, wenn Kosten und Investitionen verursachungsgerecht bezahlt werden. Dieses Ziel vor Augen, arbeitet der "Zweckverband Abwasserbeseitigung Bruderbach" an einem neuen Verteilungsschlüssel. Demnach soll die Verbandsgemeinde Hermeskeil künftig nur mehr mit 22 bis 24 Prozent im Boot sein. Dellwo sieht mehr Gerechtigkeit

Die Differenz zu den bisher 33 Prozent wird dann zu Lasten des zweiten Mitglieds gehen, der Verbandsgemeinde Thalfang. Nach Ansicht von deren Bürgermeister, Verbandsvorsteher Hans-Dieter Dellwo, ist der neue Schlüssel jedoch gerechter. Denn allzu viel hat sich verändert, seit sich die beiden Gemeindeverbände vor bald 20 Jahren für diese Kooperation entschieden - allein durch neue Gewerbeflächen und Neubaugebiete. Doch auch der Bau der dritten Reinigungsstufe der Kläranlage Bruderbach, Gemarkung Rascheid, brachte Veränderungen. So erhöhte sich deren Reinigungskapazität ab Juli 2004 von 8500 auf 11 000 "Einwohnerwerte", was neben der Zahl der Bürger auch den Mehrbedarf für Unternehmen, Krankenhäuser oder Kasernen berücksichtigt. Ähnliches gilt für die umgebaute Kläranlage Hermeskeil, an der Thalfang über die Anbindung der Anlage Damflos-Thiergarten mit vier Prozent beteiligt ist. Weiter fällt ins Gewicht, dass Hinzert-Pölert eine eigene Anlage bekommt und nicht, wie geplant, an die Bruderbach-Anlage angeschlossen wird. Alles in allem also Grund genug, die Schlüssel für Kosten und Investitionen zu überdenken. Bei den Kosten orientiert sich dieser an den Abwassermengen, so dass die prozentualen Umlagen jährlich variieren. So trug Thalfang 2000 bis 2003 im Schnitt gut 69 Prozent, Hermeskeil knapp 31. Der nach Einwohnerwerten bemessene Schlüssel für Investitionen ist mit 66,2 und 33,8 Prozent ähnlich. Hülpes begrüßt Beteiligung

Hermeskeils Verbandsbürgermei-ster Michael Hülpes begrüßte die vorgeschlagene Beteiligung, über die demnächst in den Werksausschüssen beraten wird: "Das ist eine sachgemäße und faire Hausnummer." Einer weiteren Kooperation stehe daher nichts im Wege, bekräftigte er die Worte seines Kollegen. Dieser hatte wegen der "hervorragenden Zusammenarbeit" für deren Fortsetzung plädiert. Für die Jahre 2005/2006 soll es auf Grund der Änderungen einen Doppelhaushalt geben. Danach erteilte die Versammlung den Auftrag für zwei stationäre für die Wasseranalyse benötigte Probenehmer. Den Zuschlag erhält der günstigste Bieter, die Firma Hach Lange Düsseldorf. Die Teile zum Kaufpreis von 7100 Euro ersetzen die bisherigen mobilen Probenehmer, die nun hätten erneuert werden müssen. Laut Thalfangs Werkleiter Edwin Maßmann hat sich die mobile Variante nicht bewährt. Da jedoch Vergleichs-Angaben über deren Anschaffungskosten fehlten, stimmte Verbandsversammlungsmitglied Richard Pestemer dem Kauf nicht zu. Ein weiteres Mitglied enthielt sich der Stimme.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort