Der Himmel weint, Morbach lacht

Endlich ist es soweit: Das neue Rathaus in Morbach ist nun auch offiziell eingeweiht worden. Vor knapp 200 geladenen Gästen gratulierte Innenminister Karl Peter Bruch Bürgermeister Gregor Eibes und den Morbachern zu dem gelungenen Neubau.

Morbach. Nein, das Wetter meinte es nicht gut mit den Morbachern: Zur Einweihung des neuen Rathauses schüttete es zeitweise wie aus Eimern.

Doch dafür strahlte Bürgermeister Gregor Eibes umso mehr und genoss sichtlich die vielen Glückwünsche, wie schön das neue Heim für die Verwaltung und alle Morbacher Bürger doch geworden sei. Erster Gratulant war Innenminister Karl-Peter Bruch: "Morbach hat mit diesem Bauwerk ein neues und zeitgemäßes Verwaltungsgebäude, zu dem man nur gratulieren kann." Von Anfang an habe die Landesregierung das Neubau-Projekt unterstützt.

Ein Thema blitzte mal mehr, mal weniger deutlich in den Grußworten auf: die ominöse Kommunalreform. Ob, wie und in welcher Form die Einheitsgemeinde Morbach davon betroffen sein wird, ist schließlich auch ganz entscheidend für den zukünftigen Nutzen des neuen Rathauses.

Ganz genau hatte sich Eibes deshalb die Grußworte des Innenministers durchgelesen. Aus Bruchs Satz "Ich bin sicher, dass sich die Investition in Zukunft lohnen wird", zog Eibes den Schluss, dass es die Einheitsgemeinde Morbach auch in Zukunft geben wird. "Am besten lässt man uns in Ruhe, dann sind alle zufrieden", sagte Eibes. So ganz falsch schien Eibes mit seiner Interpretation nicht gelegen zu haben, denn Bruch bestätigte, dass die Einheitsgemeinde Morbach mit ihrer exotischen Struktur durchaus Zukunft habe, doch das sei natürlich nicht seine alleinige Entscheidung.

Landrätin Beate Läsch-Weber gratulierte ebenfalls und fügte zum Thema Kommunalreform hinzu, dass man die Morbacher nicht gehen lasse. "Das hat viele Gründe", sagte Läsch-Weber. Morbach bereichere die Kreisumlage, habe aber vor allem auch bereichernde Menschen. Die Zeit der Container vorbei und endlich könne der Grundsatz lauten "Ein Dach, ein Haus, eine Dienstleistung". Der Personalratsvorsitzende Ludwig Sommer freute sich, dass ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen sei. Auch die Europaabgeordnete Christa Klaß ließ es sich nicht nehmen, den Morbachern zu gratulieren. "Sie haben ein tolles Heim für die Zukunft geschaffen", sagte Klaß und übergab Eibes eine Europa-Flagge. Pfarrer Karl-Josef Albrech gab dem Haus Gottes Segen, ehe Jürgen Jakobs vom Architekturbüro den symbolischen Schlüssel übergab. Umrahmt wurde die Feierstunde vom Morbacher Blechbläser-Ensemble.

Zum Abschluss wurde das neue Kunstwerk "Im Fluss der Zeit" von R. O. Schabbach im Treppenhaus enthüllt, das sich vom Untergeschoss bis unters Dach erstreckt.

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