Drei Grundschulen in der VG Thalfang sollen bleiben

Thalfang · Die Fraktionen im Thalfanger VG-Rat sind sich einig, dass sie die Standorte erhalten wollen. Wie sie das Land davon überzeugen können, ist jedoch noch völlig unklar.

 Eltern kämpfen um den Erhalt der Grundschule in Heidenburg. Foto: TV-Archiv

Eltern kämpfen um den Erhalt der Grundschule in Heidenburg. Foto: TV-Archiv

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Wie will die VG Thalfang die Struktur ihrer Grundschulen erhalten? Die Frage drängt, denn das Land will die Existenzberechtigung kleiner Schulen, die nur eine oder zwei Klassen haben, überprüfen. Dazu gehören auch die Grundschulen in Malborn und Heidenburg (der TV berichtete mehrfach.)

Die Verwaltung hat zu diesem Zweck ein Konzept entwickelt, über das der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung diskutiert hat. Auf 70 Seiten ist dort die derzeitige Situation der Schulen und deren voraussichtliche Entwicklung beschrieben.

Daraus geht klar hervor, dass die Grundschule Thalfang zweizügig weiter geführt werden kann. Und auch für die Auenland-Grundschule Malborn, die unter der Trägerschaft der Ortsgemeinde steht und deshalb nur von Kinder aus dieser knapp 1400 Einwohner zählenden Gemeinde besucht wird, sehen die Entwicklungschancen demnach recht gut aus, da in den kommenden Jahren genügend Kinder eingeschult werden können, um eine dritte Klasse zu bilden. Das könnte für die Grundschule Heidenburg auch gelten. Diese wird von Jungen und Mädchen aus Heidenburg selbst sowie aus Berglicht, Breit und Büdlich besucht.

Das Problem: Viele Kinder aus diesen Ortsbezirken zieht es nach Thalfang, weil die Schule dort ein Ganztagsangebot vorhält. Eine zweite Ungewissheit für die Überlegungen, wie man die Heidenburger Grundschule erhält, ist die anstehende Kommunalreform. Deswegen hatte der Ortsgemeinderat von Heidenburg die Landesregierung aufgefordert, eine Entscheidung über die Grundschule zu vertagen, bis über die Aufteilung der Verbandsgemeinde Thalfang entschieden ist. Kritik an dem vorgelegten Werk hat Bettina Brück von der SPD geübt, die im Landtag schulpolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist. "Ich kann kein Konzept erkennen", sagt sie. Viele überflüssige Sachen ständen in dem Entwurf, wie ein Organigramm der ADD. "Wenn ich frech wäre würde ich sagen ,Wir machen was dick, dann liest es keiner'", sagt sie. Hinzu komme, dass vieles im Konzept mit den Worten "man könnte" nur vage und im ungefähren beschrieben sei. Das Konzept sei eine tolle Ideensammlung, enthalte aber keine konkreten Vorschläge. Man müsse fundierte Zahlen nennen und konkrete Aussagen treffen. Zudem würden Ganztagsschule und Betreuungsangebot vermischt. "Ich habe Bauchschmerzen", sagt sie.

Ganz anders äußert sich Richard Pestemer von der Freien Wählergruppe Erbeskopf. "Hätte es konkrete Vorschläge gegeben, hätten Sie andersrum argumentiert", sagt er. Er habe noch nie eine so fundierte Vorlage gesehen.
Pestemers Fraktionskollege Anton Göppert schlug vor, dass Brück Vorschläge einbringen soll, um das Konzept wasserdichter zu gestalten. Winfrid Welter von der CDU schlug vor, als Vorspann oder als Anhang die Fakten auf wenigen Blättern aufzuführen und diese so im Zusammenhang aufzuführen. "Es wird nach Faktenlage entschieden, nicht nach Emotion", sagt er.

Der Rat hat daher entschieden, das vorgeschlagene Konzept nochmal im Schulträgerausschuss zu behandeln. Gleichwohl favorisiert der VG-Rat den Erhalt der drei Grundschulen in der VG Thalfang, die als wesentliche Elemente der Bildungseinrichtung etabliert seien. Zudem bittet die Verbandsgemeinde analog zu dem Heidenburger Ortsgemeinderat das Land, vor einer Aufhebungsentscheidung die Auswirkungen der Kommunalreform abzuwarten, die bis 2019 abgeschlossen sei.
Extra: SCHULELTERNBEIRAT ÜBERGIBT POSITIONSPAPIER AN ADD

Ein ergänzendes, 14 Seiten umfassendes Positionspapier hat der Schulelternbeirat der Grundschule in Heidenburg entwickelt. Darin werden die Leistungsmerkmale der Schule beschrieben, darunter regelmäßige Elternabende, und die Ausweitung des Betreuungsangebotes inklusive neuer Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag mit Schwerpunkt Natur- und Umweltbildung. Das Papier wurde am Montag in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier übergeben. Melanie Wery-Sims vom Schulelternbeirat sagt: "Unser Positionspapier soll als Ergänzung des Schulkonzeptes dienen. Beim gestrigen Termin in Trier nahm sich Beate Conrad von der ADD nochmal die Zeit, mit uns die Situation zu besprechen. Auch sie sieht es kritisch, dass die Prüfung genau in die Zeit der kommunalen Verwaltungsreform fällt. Im Positionspapier sowie im Schulkonzept bitten der VG-Rat, der Schulträgerausschuss und alle Betroffenen um einen Aufschub von zwei Jahren, da noch nicht klar ist, wie die Schulbezirke zugeschnitten werden."

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