Ein Dorf auf der "Sonnenseite"

Das Vorzeigeprojekt Spielplatz in Horath ist dank vieler Spenden und Helfer abgeschlossen. Die Bürger sollen jetzt in der Dorfmoderation noch enger zusammenarbeiten. Außerdem rückt DSL in greifbare Nähe, ein Hausabriss schafft Raum für Kommunikation, und es wird mit dem Neubaugebiet "Sonnenseite II" für die Zukunft geplant.

 Ortsbürgermeister Egon Adams (links) im Gespräch mit Arnold Sauer und dessen Enkel Hendrik Hensel vor dem Haus, das einem Kommunikationsplatz weichen soll. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ortsbürgermeister Egon Adams (links) im Gespräch mit Arnold Sauer und dessen Enkel Hendrik Hensel vor dem Haus, das einem Kommunikationsplatz weichen soll. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Horath. Nicht nur das Baugebiet steht auf der "Sonnenseite": Horath glänzt mit Schuldenfreiheit, guten Arbeitsplätzen und engagierten Menschen. "Zahlreiche Spenden und viele helfende Hände machten unser Vorzeigeprojekt Kinderspielplatz möglich", sagt Ortsbürgermeister Egon Adams. So konnten Spielgeräte im Wert von 18 000 Euro angeschafft werden. Der Spielplatz wird am Kirmessonntag, 24. August, offiziell an die kleinen Nutzer übergeben.

Eine Frage verfolgt den ersten von 450 Bürgern des Ortes schon länger: Wann kommt endlich DSL, die schnelle Verbindung zum Internet, nach Horath? Jetzt kommt Bewegung in die Sache, denn die Landesregierung fördert den Ausbau der schnellen Leitung. Außerdem läuft ein Glasfaserkabel der Telekom dicht an Horath vorbei. Egal, wie das Problem gelöst wird: "Wir werden uns an den Kosten beteiligen müssen", bedauert Adams. Das fällt dem schuldenfreien Horath mit seinen 200 Arbeitsplätzen und guter Infrastruktur jedoch leichter als manch anderen Ortsgemeinden.

Diese Infrastruktur soll weiter verbessert werden, beispielsweise durch den Abriss des baufälligen Hauses in der Harpelsteinstraße 16. Hier soll ein Kommunikationspunkt entstehen und gleichzeitig die Verkehrssituation an dieser Stelle entschärft werden. Dafür lässt die Jagdgenossenschaft stolze 3000 Euro springen.

Rund 5000 Euro gibt es von der Landesregierung für die Dorfmoderation, die bald anlaufen soll. "Ziel ist die durch die Bürger selbst bestimmte Dorfentwicklung der nächsten Jahrzehnte", erklärt der Ortsbürgermeister. Arbeitskreise mit Themen wie "Demografische Entwicklung" und "Lebenswertes Dorf" werden gebildet. Dabei werden auch die örtlichen Betriebe und die Vereine mit ins Boot geholt. "Wir wollen unser Wir-Gefühl weiter entwickeln", wünscht sich Adams.

Mit einer halben Million Euro soll das neue Baugebiet "Sonnenseite II" erschlossen werden. Horath finanziert allein ein Drittel dieser Summe aus Rücklagen des letzten Haushaltsjahres. Neu-Horather bekommen Baustellen mit exzellenter Aussicht auf den Erbes kopf - und das für unter 40 Euro pro Quadratmeter. Einen ersten Interessenten gibt es schon.

Was wünscht sich da ein Ortsbürgermeister noch? "Es könnten mehr private Pensionen da sein. Früher gab es mal vier Dorfgaststätten", bedauert Adams.

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