Eltern wollen kämpfen

Wie wird es mit der Grundschule in Stipshausen weitergehen? Um diese Frage ausgiebig zu diskutieren, hatte der Schulelternbeirat in den Computerraum der Schule eingeladen.

Stipshausen. Elternsprecher Frank Marx machte in seiner Einleitung die Entschlossenheit deutlich, mit der das Gremium für den weiteren Erhalt der Einrichtung kämpfen will: "Sowohl die Landesregierung, als auch die ADD in Trier als Schulaufsichtsbehörde sprechen sich unter der Prämisse ,kurze Beine - kurze Wege', nicht zuletzt aus pädagogischen Erwägungen, für den dauerhaften Erhalt kleinerer Grundschulen aus." Wobei Stipshausen hinsichtlich der in diesem Sommer einzuschulenden Erstklässler im Kreis Birkenfeld beileibe nicht die rote Laterne halte. Während aber für die fünf weiteren kleineren Schulen im Kreisgebiet offenbar keine Gefahr drohe, schwebe seit 2004 über der Schule am Fuße des Idarkopfs "das Damoklesschwert einer möglichen Schließung".Seinerzeit hatte der Rhaunener Verbandsgemeinderat einen Beschluss gefasst, wonach zunächst die Grundschüler aus Asbach, Hellertshausen und Schauren von Kempfeld nach Rhaunen wechseln müssen. In einem zweiten Schritt soll anhand der Schülerzahlen entschieden werden, ob die "Stiebser" Schule, die von Kindern aus Hottenbach und Stipshausen besucht wird, zugunsten der Rhauner Schule geschlossen werde.Auf die Entwicklung der Schülerzahlen ging Schulleiter Jürgen Hallmann ein. Gerade nach dem "Pisa-Schock" habe man in Deutschland erkannt, dass die Klassenstärke einen entscheidenden Einfluss auf das Lernvermögen von Kindern ausübe.Bürgermeister ist gesprächsbereit

Für den Fortbestand der Schule sprachen sich auch die Vereine aus, die regelmäßig die Räumlichkeiten nutzen können. Ohne das DRK, dem ein eigener Raum zur Verfügung steht, seien wöchentlich mindestens 15 Veranstaltungen im Gebäude angesiedelt. Hinzu kämen einzelne Kurse der Volkshochschule.Vanessa Braunshausen von der "Initiative zur Erhaltung der Grundschule", gab das Resultat einer Bürgerbefragung bekannt: Von 544 befragten wahlberechtigten Bürgern bekannten sich 530 mit ihrer Unterschrift für den weiteren Bestand der Schule. Ähnlich sieht das Ergebnis im benachbarten Hottenbach aus. Viele seien dankbar gewesen, "dass jemand etwas unternimmt", so Vanessa Braunshausen. Ortsbürgermeister Herbert Wichter berichtete in einem Rückblick von den vergeblichen Bemühungen, in den 70er-Jahren den Bau einer Turnhalle durchzusetzen, den heute eigentlich niemand mehr wolle. Obwohl der Bürgermeister glaubt, dass die Schule in der jetzigen Form nicht zu halten ist, will er den Bemühungen nicht im Wege stehen.Der Gemeinderat sei für den Erhalt der Schule, und er werde seiner Aufgabe nachkommen, die Beschlüsse des Rates zu vertreten. Weil nebenan im Kindergarten mittlerweile rund 15 Kinder regelmäßig eine warme Mahlzeit zu sich nehmen, denkt man inzwischen darüber nach, auch den Schülern diese Möglichkeit zu eröffnen. Zwar sei in Stipshausen keine Ganztagsschule möglich, wie Jürgen Hallmann verdeutlichte, aber eine maximal zweistündige Betreuung könne gewährleistet werden. Marx erklärte abschließend, man werde weitere Gespräche mit Kommunalpolitikern, Verwaltung und der ADD führen. Wolfgang Becker, Bürgermeister der VG Rhaunen, sagt, er habe durchaus Verständnis für das Bemühen, die Schule erhalten zu wollen. "Andererseits könne man sich der sachlich gebotenen Entscheidung nicht entziehen. Es gibt die Beschlüsse des Verbandsgemeinderates. Und an denen werden wir uns orientieren." Becker kündigte an, gesprächsbereit zu sein. Ein Treffen mit ihm, dem Ältestenrat und den Gegnern der geplanten Schulschließung ist für Dienstag, 29. April, terminiert.

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