Erleben und genießen

Mal hoch wissenschaftlich, mal erlebnisreich oder kulinarisch - das neue Jahresprogramm des Archäologieparks Belginum präsentiert sich nicht nur rein äußerlich auffallend bunt.

 Auffallend bunt und prall gefüllt ist das neue Jahresprogramm des Archäologieparks Belginum. Angeboten werden neben Exkursionen, kulinarische Gesprächsrunden und Weinproben sowie Erlebnistouren. Im Bild Hermann Moseler, Monika Petry und Lieselore Steck (rechts). TV-Foto: Ursula Schmieder

Auffallend bunt und prall gefüllt ist das neue Jahresprogramm des Archäologieparks Belginum. Angeboten werden neben Exkursionen, kulinarische Gesprächsrunden und Weinproben sowie Erlebnistouren. Im Bild Hermann Moseler, Monika Petry und Lieselore Steck (rechts). TV-Foto: Ursula Schmieder

Wederath. Wer Archäologie als trockene Angelegenheit sieht, gerät beim Jahresprogramm (siehe Programm) des Archäologieparks Belginum ins Staunen. Dieses wartet nämlich nicht nur mit Führungen und Vorträgen auf. Neu im Kalendarium sind Erlebnistouren, die Angebote wie "Römisches Weinschiff" und "Ausoniusstraße" verbinden. Museumsleiterin Rosemarie Cordie spricht von einer "Vernetzung der Denkmäler". Doch nicht nur die zweitägigen Touren - auf Wunsch mit Weinprobe und römischem Imbiss - machen Appetit auf Geschichte. So lockt am 22. Mai ein "Neuzeitliches Symposium" ins Museum, wo römisch inspiriert geschlemmt werden darf. Aber auch Bewährtes wie die Frauenweinproben wird es wieder geben. Außerdem macht sich der Förderverein zu weiteren Exkursionen auf. Die Höhepunkte rahmen monatliche Vorträge sowie Führungen ein. Außerdem bleibt die Ausstellung "Belginum und der ländliche Raum in der Spätantike" bis zum 31. Oktober geöffnet. Dazwischen gibt es Workshops, die römisches Kräuterwissen vermitteln oder zum Schreiben über "Lebensbilder römischer Frauen" inspirieren. Auch die Kinder kommen nicht zu kurz dank Theaterworkshops, Ferienfreizeiten und Lesungen. Wie es "Marcus in Treveris" geht, dürfte aber auch ältere Besucher interessieren. Neue Verfahren ersetzen nicht das Schippen

Bereits Interesse gefunden hat ein Bericht Cordies und ihres Kollegen Marco Schrickel über neue Erkenntnisse bisheriger Prospektionen bei Belginum. Die Untersuchung des Areals mit Hilfe von Geomagnetik, -elektrik und -radar birgt Vorteile gegenüber den einst unverzichtbaren Grabungen. Laut Cordie können solche Verfahren das Schippen aber nicht ersetzen, ebenso wenig wie Luftbildaufnahmen oder die Feldarbeit, systematische Bodenbegehungen mit Erfassung aller Funde. Diese liefern aber erste Ansatzpunkte für Fundorte. So wurde 2007 mittels Begehung eine geophysikalische Prospektion bestätigt: Der Tempelbezirk III unmittelbar am Museum datiert auf 100 vor Christus. Und 2006 wurde an der Straße von Wederath nach Kommen eine Villa Rustica mit Hypokausten(Fußboden)-Heizung entdeckt. PROGRAMM Erlebnistouren (zweitägig, 25 Euro): Am 4., 18., 25. Juli und 19., 26. September. Freitags, 16 Uhr, Einführung (Neumagen), 17 Uhr, Fahrt mit dem Weinschiff-Nachbau, samstags, 10 Uhr, Führung Belginum, 11 Uhr, Wanderung Ausoniusstraße. Am 15. und 22. August: freitags, 16 Uhr, Belginum, samstags, 10 Uhr, Schifffahrt. Für Genießer: 22. Mai: "Gespräche, Wein und gutes Essen" mit Landhaus Arnoth (25 Euro). 7. Juni, 9. August: Weinprobe für Frauen mit Ulrike Böcking (15 Euro). Exkursionen: 7. Juni, Vulkanpark Mayen. 30. August, "Rom und die Barbaren", Bonn, Villa Ahrweiler. Vorträge (montags, 19 Uhr, zwei Euro): 14. April: Andrei Miron "Neue Ausgrabungen auf dem Nahekopf", 28. April: Lothar Schwinden "Entwicklung 1. bis 4. Jahrhundert", 18. August: Bernd Bienert "Töpfer und Toreuten", 1. September: Cliff Jost "Limes", 15. September: Ronald Bockius "Spätantike Binnenschifffahrt", 29. September: Elisabeth Hermann-Otto "Römische Frauen in Ausnahmesituationen". Führungen: An jedem ersten Sonntagvormittag im Monat, am Internationalen Museumstag (18. Mai) und am Tag des offenen Denkmals (14. September) mit "Krombierebrotschesdaach". Workshops: Tina Zipf: 26. April, Würzpflanzen; 14. Juni, Heilpflanzen. Dorothee Anton: 31. Mai, Schreibwerkstatt. Infos: Telefon 06533/957630. (urs)

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