Falsche Zahlen

DEUSELBACH/THALFANG. (urs) Der Bericht "Empörung über Erbeskopf-Defizit" hat für Diskussionen gesorgt. Doch die bei einer Sitzung in Deuselbach genannten Zahlen sind laut Kämmerer Michael Suska falsch.

"Wir haben einen ausgeglichenen Verwaltungshaushalt", stellt Kämmerer Michael Suska zum angeblichen Defizit des Nachtragshaushalts "Zweckverband Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf" richtig. Die darin ausgewiesene Summe werde ausgeglichen durch die Verbandsumlagen der Zweckverbandsmitglieder (Verbandsgemeinde, Kreis und Gemeinde Morbach sowie fünf Einzelgemeinden). Ebenso weist Suska die in einer Gemeinderatssitzung kritisierte Erhöhung des Plan-Volumens vom Jahresanfang zurück. An den 210 000 Euro habe sich im Nachtragshaushaltsplan nichts geändert. Eine Steigerung gab es hingegen bei den Investitionen. Der Vermögenshaushalt sei aber nicht um mehr als 200 000 Euro angewachsen. Konkret habe er sich um 56 000 Euro von 215 300 Euro auf 271 300 Euro erhöht und zwar im wesentlichen durch die Beschneiungsanlage. Entsprechend ergebe sich ein von 179 000 auf 225 000 Euro gestiegener Kreditbedarf, der einen höheren Schuldendienst der Mitglieder bewirke. Die Langzeitverschuldung des Zweckverbandes summiert sich laut Suska per Jahresende auf 804 000 Euro, in denen die 225 000 Euro Kredite enthalten seien. Der Unmut von Lothar Manz, die von den Mitgliedern zu zahlende Umlage sei auf rund 450 000 Euro hoch geschnellt, hat sich daher in der Form als unbegründet erwiesen. Der Deuselbacher, Ratsmitglied und einer der Vertreter der VG Thalfang in der Verbandsversammlung, hatte dies in jüngsten Sitzung kritisiert. Für seinen "Denkfehler" hat er nur eine Erklärung. Er habe wohl die Summe des Kreditbedarfs 2005 zu der feststehenden Umlagenhöhe hinzu gerechnet. Das Ganze also quasi aus Sicht eines Privatmannes gesehen, was aber haushaltsrechtlich nicht richtig sei. Seine Sorge über die langfristigen Schulden und die hohen Kreditzinsen bleibe jedoch bestehen. Schließlich rede man sich im Gemeinderat schon wegen 100 Euro die Köpfe heiß. Dem gegenüber steht Deuselbachs Umlage, die sich bei zweiprozentiger Beteiligung am Zweckverband nach jetzigem Stand auf 4200 Euro in 2005 beläuft. Nach Ansicht von Manz ist es daher wichtig, von Änderungen, wie größeren Investitionen, möglich frühzeitig zu erfahren. Außerdem sollten alle Beteiligten die Möglichkeit haben, darüber ausführlich zu beraten. In der nächsten Sitzung des Deuselbacher Rates soll dieser Punkt beraten werden. Dass dies, wie von Manz beantragt, nicht schon bei der jüngsten Sitzung der Fall war, wurde mit einer Bitte Suskas begründet. Dazu der Kämmerer: Die Verwaltung berate die Gemeinden sach- und fachgerecht und beeinflusse diese in keinster Weise bei der Ausgestaltung ihrer Tagesordnung.

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