Ferien in frischer Luft

NEUNKIRCHEN. (red) In diesem Jahr jährt sich zum 20. Mal die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Auch in diesem Jahr werden wieder Gasteltern für Kinder und Jugendliche gesucht, die in der Strahlen versuchten Region Weißrusslands leben und gesundheitliche Probleme haben.

Viele Familien laden seit Jahren immer wieder Kinder aus Weißrussland zu sich nach Hause ein. So verbrachten seit 1996 mehr als 700 Kinder einen dreiwöchigen Erholungsurlaub in der Region. Neben diesen Familien werden von Jahr zu Jahr auch neue Gastfamilien gebraucht. Die Anzahl der eingeladenen Kinder hängt von der Anzahl der Gastfamilien ab, die bereit sind, ein oder zwei Kinder bei sich aufzunehmen. Es werden nur so viele Kinder eingeladen, wie Familien bereit sind, sie bei sich wohnen und leben zu lassen. Die Gastfamilien können entscheiden, wie viele Kinder sie aufnehmen wollen und in welchem Alter und auch ob es lieber ein Junge oder ein Mädchen sein soll.Infoveranstaltung in Neunkirchen

Nach wie vor ist es für die Kinder im Alter zwischen acht und 13 Jahren, die in den strahlenverseuchten Regionen leben müssen und nicht akut krank sind, dringend notwendig, sich drei Wochen lang zu erholen und ihren Organismus und die Abwehrkräfte zu stärken. Der Aufenthalt der Kinder dient gleich mehreren Zwecken: Ziel ist es natürlich in erster Linie, die Gesundheit der junge Gäste zu stärken. Dazu trägt nicht nur die "Luftveränderung" bei. In Weißrussland sind die angebauten Produkte nach wie vor stark belastet, und es ist schwierig, überhaupt frisches Obst und Gemüse zu bekommen. Inzwischen leidet jedes dritte Kind an einer Veränderung der Schilddrüse. Untersuchungen haben ergeben, dass ein mehrwöchiger Aufenthalt der Mädchen und Jungen in Deutschland aufgrund der gesünderen Lebensbedingungen eine Stärkung und Stabilisierung des Immunsystems über Monate hinaus bewirken kann. Auch die Erfahrungen mit den jungen Besuchern, die in den vergangenen Jahren zu Gast waren, bestätigen dies. Während des dreiwöchigen Aufenthaltes der weißrussischen Kinder ist wieder ein Freizeitprogramm geplant. An ein bis zwei Nachmittagen in der Woche soll den Mädchen und Jungen ein Zusammentreffen bei Spielen und Unterhaltung ermöglicht werden. Hier ist die Tschernobyl-Hilfe Erbeskopf auf die Beteiligung von Vereinen und Organisationen am Freizeitprogramm angewiesen. Wer sich vorstellen kann, einen Vor- oder Nachmittag mit den Kindern zu gestalten, kann sich unter den angegebenen Telefonnummern melden. Die diesjährige Aktion findet vom 20. Juli bis zum 10. August statt. Der Verein trägt die Kosten für den Transport und die Versicherungen. Alle Kinder sind kranken-, unfall- und haftpflichtversichert und auch die deutsch sprechenden Begleitpersonen sind jederzeit erreichbar. Am Sonntag, 23. April, 16 Uhr, findet im Bürgerhaus in Neunkirchen eine Infoveranstaltung statt. Infos über den Verein finden Sie im Internet unter: www.tschernobyl-hilfe.de Informationen gibt es bei Manfred Bungert, Telefon 06504/99050 und Heike Bohn, Telefon 06507 2576.

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