Großer Schritt in der Sanierung

SIMMERN. (pk) Nach zwei Jahren Bauzeit wurde nun ein feierlicher Schlussstrich unter den Neubau eines Funktionsgebäudes der "Hunsrück-Klinik Kreuznacher Diakonie" in Simmern gezogen. Vertreter des öffentlichen Lebens feierten mit dem Träger, der Kreuznacher Diakonie, einen Meilenstein in der Modernisierung und Sanierung des Krankenhauses.

Stehvermögen war eine wichtige Voraussetzung für die vielen Gäste, die zur Einweihung des rund 7,8 Millionen Euro teuren Neubaus der Hunsrück-Klinik Kreuznacher Diakonie geladen waren. In zwei Stunden spannten die Festredner den Bogen vom bundesdeutschen Gesundheitswesen über den christlichen Ansatz des Trägers zur Zukunft der Hunsrück-Klinik. Der ärztliche Direktor, Dr. Hans-Peter Mayer, würdigte wie alle anderen Redner in seiner Begrüßung den Neubau als einen großen Schritt auf dem Weg zur Gesamtsanierung des Hauses. Darüber hinaus habe sich auch im Innenleben der Klinik eine rege Modernisierung vollzogen: "Es sind neue Hauptfachabteilungen dazu gekommen und neue ärztliche Leitungen. In den letzten Jahren wurden in allen Bereichen die Leistungszahlen erheblich gesteigert." Mayer fand deutliche und kritische Worte für aktuelle Tendenzen im Gesundheitswesen: "Mehr, schneller, billiger - lautet die Devise. Die Behandlung im Krankenhaus droht unter solchen Bedingungen quasi zu einem industrialisierten Prozess zu werden." Ein Stück Menschlichkeit in der Versorgung der Kranken, aber auch in den Arbeitsbedingungen gehe so verloren. Von der Tendenz zur Konzentration in immer größeren medizinischen Einheiten sei besonders der ländliche Raum bedroht. "Wir sehen in der heimatnahen Grund- und Regelversorgung unsere ureigene Kernaufgabe", setzte Mayer dem entgegen. Pfarrer Dietrich Humrich, Vorstandsmitglied des Trägers Kreuznacher Diakonie, lobte die Arbeit im Simmerner Krankenhaus. "Wir sind gut in der Hunsrück-Klinik. Hier arbeiten Profis in Pflege, Medizin, Technik und Versorgung und Betriebswirtschaft." Humrich betonte den diakonischen Auftrag des Hauses. "Wo Diakonie drauf steht, können Menschen damit rechnen, dass sie in ihrer Würde geachtet werden." Diesen "weichen Faktoren" ließ Landrat Bertram Fleck harte Fakten folgen. Seit die Diakonie das ehemalige Kreiskrankenhaus 1994 übernommen hat, seien 18,7 Millionen Euro investiert worden. Fleck lobte den Träger: "Der Kreis hätte es nicht geschafft, das Krankenhaus nach heutigen Vorschriften und Vorgaben zu führen." Simmerns Bürgermeister Manfred Faust beschäftigte sich in seinem Grußwort mit der Hunsrück-Klinik als Wirtschaftsfaktor in der Region und konnte auch über die Wahrnehmung des Hauses in der Bevölkerung "nur uneingeschränkt Positives" berichten. Mit 545 Mitarbeitern und einem Personalbudget von 18 Millionen Euro gehört die Klinik zu den großen Arbeitgebern des Umlandes. Während die Zahl der Arbeitsplätze in der Region seit 1997 um zehn Prozent gestiegen sei, habe sie sich in der Klinik in diesem Zeitraum sogar um 16 Prozent erhöht. Der "Mann mit der Kohle", wie Pfarrer Humrich Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer scherzhaft angekündigt hatte, bezeichnete die Perspektiven des Hauses als "gut geordnet". Auernheimer begrüßte, dass sich das Haus durch neue Angebote wie die Psychiatrie auf die Menschen zu entwickelt habe. Klinik-Geschäftsführer Dr. Thorsten Junkermann würdigte den Neubau als einen Brückenschlag von der Vergangenheit in die Zukunft. Der weitere Ausbau der Psychiatrie sei dabei ebenso wichtig wie die nächsten Abschnitte der Generalsanierung. "Nach nunmehr 30 Jahren können wir damit auch infrastrukturell gestärkt in die Phase des Wettbewerbs eintreten", freute sich Junkermann. Nach Segenswünschen von Pfarrerin Heike Rodenbusch konnten sich die Gäste selbst einen Eindruck von dem Neubau und den Operationssälen verschaffen.

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