Guter Rat zum Nulltarif

Guter Rat muss nicht teuer sein. Vom 6. März an bietet in Morbach die rheinland-pfälzische Verbraucherzentrale regelmäßige, kostenlose und anbieter-unabhängige Energieberatungen an.

Morbach. Die Neue heißt Elisabeth Foit und kommt jetzt öfter, genauer gesagt zweimal im Monat. Sie erläutert Verbrauchern im Morbacher Rathaus, wo man im Haus am effektivsten Energie sparen kann und welche Projekte dafür notwendig sind. Sie hilft bei der Entscheidung für die richtige Heizungsanlage, gibt Tipps zum Dämmen von Rohrleitungen und erläutert, was ein Energiesparhaus von anderen unterscheidet. Je nach Wunsch geht sie auch ins Detail und erklärt beispielsweise bei einer Sanierung im Altbau, welche Dämmdicke optimal ist. Und damit ist schon eine breite Palette dessen abgedeckt, was die Menschen wissen sollen, sagt Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Um Heizung, Warmwasser und die richtige Dämmung drehen sich immerhin 75 Prozent der Anfragen. Er muss es wissen. Schließlich ist er für die inzwischen 20 Energieberater zuständig, die in 45 Orten des Landes aktiv sind.Das neue Angebot kam auf Initiative der Gemeinde Morbach zustande. Genauer gesagt war es Karin Eberhard vom Bauamt, die den Vorschlag gemacht hatte. Dass der Vorstoß von Erfolg gekrönt ist, freut Bürgermeister Gregor Eibes besonders: "Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist eine gewollte Ergänzung zu unseren Aktivitäten in dem Bereich." Die Gemeinde betreibe nicht nur die Morbacher Energielandschaft, sondern habe auch eigene Förderprogramme zum Energiesparen aufgelegt. Die Gemeinde bezuschusse die Beratung durch registrierte Energieberater, das zusätzliche Angebot sei willkommen. Kostenlos ist es übrigens nur in Rheinland-Pfalz. In den anderen Bundesländern zahle man eine Art "Praxisgebühr" in Höhe von fünf Euro, sagt der Energiereferent.Elisabeth Foit stammt aus Haag, ist Diplom-Architektin, arbeitet in einem Ingenieurbüro in Gonzerath und hat sich zur Energieberaterin weitergebildet.50 Standorte sollen es werden

Das Netz von Orten im Land, in denen ein solches Angebot vorgehalten werde, ist laut Weinreuter kontinuierlich gewachsen. Die Zahl 50 wird in Mainz jetzt angepeilt. Dabei ist es nicht ausgeschlossen, dass bei mangelnder Nachfrage ein Standort wieder geschlossen wird. Damit rechnet Weinreuter in Morbach "bei der Sensibilisierung für das Thema" übrigens nicht. Unterstützt wird die Verbraucherzentrale von der Gemeinde Morbach, die den Raum zur Verfügung stellt und Bauherren und Ratsuchenden das neue Angebot empfehlen wird.Elisabeth Foit berät Interessenten jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Falls eine Frage nicht abschließend geklärt werden kann, kommt sie auch ins Haus. Dafür wird eine Kostenbeteiligung von 45 Euro verlangt. Telefonische Voranmeldung unter Telefon 06533/71-303 ist notwendig. Meinung Das Interesse ist geweckt Wieder ein Mosaikstein mehr, was die Aktivitäten der Gemeinde Morbach in Sachen erneuerbare Energien und Energiesparen angeht. Hatte bisher vor allem die Gemeindekasse von den Aktivitäten in der Energielandschaft profitiert, kommen die Bemühungen mehr und mehr auch den Bürgern zugute. Die neuen Förderprogramme sprechen eine deutliche Sprache. Die Tatsache, dass sie in hohem Maße nachgefragt werden, zeigt, dass man sich bei der Verbraucherzentrale keine Sorgen wegen mangelnder Nachfrage machen muss. Das Interesse am Thema ist geweckt. Und wer bislang mit der Informationsfülle auf dem Energie-Sektor so seine Probleme hatte, hat schon mal eine erste Anlaufadresse. i.rosenschild@volksfreund.de

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