Heimatgefühle im Maßstab H0

THALFANG. Bis zum 11. Dezember ist im Hunsrückhaus die Ausstellung "Die Hunsrückbahn – Lebensader einer Landschaft" zu sehen.

Der Eisenbahnclub Traben-Trarbach und Corinna Albert vom Hunsrückhaus haben ein beeindruckendes Stück Eisenbahngeschichte zusammengestellt, die gleichzeitig Heimatgeschichte ist. "Genutzt wurden zum größten Teil die Archive der Eisen-bahnfreunde Simmern", sagte Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo in seiner Begrüßungsansprache. Er führte in die Geschichte der Bahn ein, die den Hunsrück schlagartig in die Neuzeit katapultierte. Bereits 1855 gab es Pläne für den Bau einer Trasse. 1903 ging die 160 Kilometer lange Strecke von Langenlohnsheim über Simmern nach Hermeskeil in Betrieb. 1985 wurde sie für den fahrplanmäßigen Personenverkehr gesperrt.Wiederinbetriebnahme der Bahn im Gespräch

Derzeit gibt es Pläne, die Trasse erneut in Betrieb zu nehmen, auch zum Ankurbeln des Tourismus. "Thalfang hat sich zum Erreichen dieses Ziels, das auch den Anschluss des Flughafens Hahn beinhaltet, mit den Anliegergemeinden der Strecke zusammen getan", erläuterte Dellwo den Stand der Dinge. Eine Studie der Universität Kaiserslautern liege vor. In einem Diavortrag zeigte Arno Wagner vom Eisenbahnclub Traben-Trarbach das "Innenleben" der Hunsrückbahn. Eine Fahrt mit dem "Roten Brummer", einem Schienenbus, wurde gezeigt und dabei noch so manche Unklarheit von den Gästen der Ausstellungseröffnung beseitigt. Prominentester Gast war der ehemalige Vizepräsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Hans-Günther Heinz. "Die Bahn war ein wesentlicher Faktor des wirtschaftlichen Aufstiegs der Region", sagte er im Gespräch mit dem TV. Mit dem Bau der Hunsrückhöhenstraße sei ihre Bedeutung jedoch zurückgegangen. Gleichzeitig seien die hohen Unterhaltungskosten von Gleisen und rollendem Material erst richtig deutlich geworden. Eine Wiederbelebung der Bahn sieht Heinz als sinnvoll für den gesamten Saar-Lor-Lux-Raum an, vor allem in Hinblick auf den Flughafen Hahn. Auch die Bevölkerung hat bei der Gestaltung der Ausstellung im Hunsrückhaus mitgewirkt. Der 86-jährige Hermann Catrein etwa hat beeindruckende Fotos zur Verfügung gestellt. "Der Bahn haben wir den Stopp der Auswanderungswelle zu verdanken", sagt er.

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