In Hundheim flogen die Hobelspäne

Die Vorführungen namhafter Sportholzfäller haben der Hundheimer Kirmes einen Riesenandrang am Kirmessamstag beschert. Weniger zufrieden ist der ausrichtende Musikverein mit dem Freitag, zu dem wegen der Cocktailnacht weniger Besucher kamen.

 Die richtige Technik und reine Muskelkraft sind bei den Sportholzfällern gefragt – wie sich in Hundheim zeigte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die richtige Technik und reine Muskelkraft sind bei den Sportholzfällern gefragt – wie sich in Hundheim zeigte. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hundheim. Die Motorsägen dröhnen und bringen im Nu jede Unterhaltung zum Erliegen. Doch wenn die "Dengler Brüder" mit ihrer Arbeit loslegen, stehen ohnehin nur noch sie im Mittelpunkt. Kaum einer im Publikum, der nicht jeden Handschlag der auch außerhalb von Deutschland bekannten Sportholzfäller aus dem Raum Heilbronn bewundernd verfolgt. Vor allem, als sie sich - mit Äxten und bereitgestellten Brettern - hoch hinaus wagen. Und zwar Stufe für Stufe, die sie zuvor selbst in die Stämme hauen. Zwischendurch dürfen zudem immer wieder Hundheimer ran. An einer riesigen Baumsäge können sie ihr Geschick im Schneiden dünner Scheibchen unter Beweis stellen. Selbstverständlich werden sie dabei lautstark angefeuert von ihrem das Schauspiel verfolgenden Fankreis.

Doch es sind nicht nur Hundheimer und auch nicht überwiegend Männer, die das "Holzfällen der Superlative" hergelockt hat. "Ich schau mir so etwas gerne an", sagt Susi Sauer. Dafür sei sie extra aus Horath hergekommen. "Das ist doch auch mal was anderes für eine Kirmes", lobt sie den Mut des Musikvereins "Stumpfer Turm", der für das Programm verantwortlich zeichnet. Aber auch die Hundheimer wissen das etwas andere Kirmessamstag-Programm zu schätzen. "So was war ja noch nie hier", bestaunt Waltraud Tresch das ungewohnte Treiben mitten im Dorf. Eine 70-jährige Hundheimerin findet es ebenfalls eine gute Idee, "so was an der der Kirmes zu machen". Umso mehr tut es ihr für die Veranstalter leid, die abends zuvor nur wenige Besucher hatten: "Wegen der Cocktailnacht in Morbach war gestern nicht viel los."

Peter Bauer, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, der seinen 30. Geburtstag feierte, spricht von nur etwa 250 zahlenden Gästen beim "Fatstock"-Konzert. Die Stimmung ist entsprechend gedrückt: "Wir sind bitter enttäuscht." Allerdings gilt das nicht nur für die Aktiven des Vereins, der den Großteil seiner Einnahmen in die Jugendarbeit steckt. Auch im Publikum wird immer wieder Unmut laut, weil der Gewerbe- und Verkehrsverein die Großveranstaltung auf das Hundheimer Kirmeswochenende gelegt hat.

Der Trubel, den die Axt- und Säge-Experten verursachen, lässt die Sorgen um ein mögliches Minus-Ergebnis aber zumindest zeitweise vergessen. "Heute Mittag sind wir sehr zufrieden - so haben wir uns das vorgestellt", sagt Bauer mit Freude über den Andrang zum Sportholzfällen.

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