Interessant und packend

Von "Fluchtwunden" zum Polit-Krimi: Vor großer Zuhörerschaft hat Manfred Reuter, Journalist und freier Autor aus Prüm, im Rahmen der Reihe "Literatur von Haus zu Haus" in Morbach sein Buch "Fluchtwunden" vorgestellt.

 Nach der Lesung im Rahmen von „Literatur von Haus zu Haus“ signiert Manfred Reuter (rechts) seine Bücher für Zuhörer, wie hier Rainer Scriba und Petra Stumm aus Leisel. TV-Foto: Ursula Schmieder

Nach der Lesung im Rahmen von „Literatur von Haus zu Haus“ signiert Manfred Reuter (rechts) seine Bücher für Zuhörer, wie hier Rainer Scriba und Petra Stumm aus Leisel. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. (urs) Es ist alles andere als leichte Kost, die Manfred Reuter seinen Zuhörern an diesem Abend serviert. Der freie Autor und hauptberufliche Journalist liest im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Literatur von Haus zu Haus" aus seinem Werk "Fluchtwunden". "Ich habe ein sehr trauriges Buch geschrieben", räumt er gegenüber den Besuchern ein. Die Geschichte verarbeitet eine Tragödie, an die sich auch sein Morbacher Publikum erinnert: Einen Unfall, bei dem vor zehn Jahren vier Menschen - darunter zwei 24 und 19 Jahre Brüder - ums Leben kamen. Die Suche nach dem Unfallversucher, dem Fahrer eines silberfarbenen Porsche, blieb ergebnislos. Reuter versucht in seinem Buch, über das er mit der Mutter der Verunglückten gesprochen hat, Antworten zu erhalten. Die zentrale Frage laute "wie geht ein Schuldiger mit solch einer Schuld um?". Sollte der Todesfahrer tatsächlich so skrupellos sein oder werde er sich irgendwann der Polizei anvertrauen? Mit diesem Ziel vor Augen verwebt der Autor das reale Geschehen mit einer fiktiven Geschichte, in die er eine fatale Liebesgeschichte erspinnt.

Das bedrückende Szenario zieht das im Haus von Annette Eiden-Schuh und Hans-Jürgen Schuh zusammen gekommene Publikum in seinen Bann. "Sehr interessant, sehr packend", bringt Annerose Weiskopf während der Pause ihren ersten Eindruck auf den Punkt. Auch Rainer Scriba aus Leisel ist zum ersten Mal bei der Veranstaltungsreihe dabei. "Das war Neuland für mich", sagt er.

Eine Besucherin fühlt sich von Fluchtwunden auf besondere Weise angesprochen. Sie habe etwas Ähnliches erlebt, erzählt sie Reuter von einem Autounfall, der ihr lange zu schaffen machte. Während für den nächsten Literatur-Abend im November noch ein Veranstaltungsort gesucht wird, steht der Dezember-Termin bereits fest. Laut Bruni Kluss vom federführenden Hinzerather Kreativhaus laden Marion Klein und Barbara Gröber am Freitag, 12. Dezember, zu einem weihnachtlichen Abend nach Odert ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort