Keine lange Einigkeit

MORBACH. (urs) Nahezu einvernehmlich wählte der Ortsbeirat Morbach die Stellvertreter von Ortsvorsteher Hans Jung. Danach ging es jedoch weniger nett zur Sache.

Georg Schuh bleibt erster stellvertretender Ortsvorsteher Morbachs. Mit 13 von 15 Ja-Stimmen sprachen seine Ratskollegen ihm erneut ihr Vertrauen aus. Nicht weniger reibungslos ging die Wahl des zweiten Vorschlags der CDU-Fraktion, die neun von 15 Sitzen hält, über die Bühne: Erich Webers Wahl zum zweiten Stellvertreter von Ortsvorsteher Hans Jung und Nachfolger von Georg Gröber schien 14 Ratsmitgliedern eine gute Besetzung zu sein. Danach war es jedoch schlagartig vorbei mit der Einigkeit. Stein des Anstoßes war eine Wortmeldung Gröbers. Dieser kritisierte, dass beide Spitzenkandidaten der Freien Wählergruppe Morbach, Hugo Bader und Rainer Kurz, ihr Mandat zur Verfügung gestellt hatten. Auch Marcus Heintel sei trotz der zweithöchsten Stimmenzahl dem Wunsch der SPD-Wähler nicht nachgekommen. Während für Heintel Kurt Wesoly nachrückte, waren dies bei der FWG Annette Eiden-Schuh und Klaus Schäfer. CDU-Nachrücker war Andreas Tuschik, der das Mandat des Ortsvorstehers übernahm. Erst für den Ortsbeirat zu kandidieren und dann zu sagen "ätsch, ätsch, ich nehme die Wahl nicht an" ist nach Ansicht von Gröber ein inakzeptables Verhalten. Die FWG ließ das nicht unwidersprochen. "Bei euch sind doch auch vor ein paar Jahren drei Kandidaten zurück getreten", konterte Kurz. Schließlich könne beim Aufstellen der Listen keiner sagen, ob der Einzelne es in ein Gremium schaffe oder nicht. Auch Marcus Heintel, beratendes SPD-Mitglied, wies die Vorwürfe zurück. Er hätte mit dem guten Abschneiden auf seinem Platz nicht rechnen können. Georg Schuhs Vermittlungsversuch - "man sollte da keinen Streit reinbringen" - hatte den empörten Hinweis der SPD auf die Kritik der CDU zur Folge. Zu dem Vorwurf von Kurz gestand Schuh ein: "Wir haben diesen Fehler erkannt und auch nicht mehr gemacht." Dennoch sei das aktuelle Geschehen "nicht in Ordnung". "Wir starten in eine neue Legislaturperiode und sollten uns hier nicht die Köpfe heiß reden. Schließlich wollen wir zusammen arbeiten", schlug Brigitte Heintel, SPD, einen versöhnlichen Ton an. Gröber hätte es ja nicht "so krass" gesagt, sondern nur bedauert, lenkte Erwin Weber ein: "Ich hoffe, dass wir harmonisch zusammen arbeiten". Was sich auch Ortsvorsteher Jung wünschte, den das ungewohnt heftige Wortgefecht sichtlich irritierte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort