Kita Hundheim bleibt erhalten

Noch ist unklar, wie es mit der sanierungsbedürftigen Kindertagesstätte Hundheim weitergeht. Sanierung oder Neubau, das ist die Frage, über die Kommunalpolitiker noch zu entscheiden haben. Eines ist allerdings bereits definitiv: Am Standort Hundheim wird festgehalten.

 Ob ihr Kindergarten saniert oder neu gebaut wird, ist noch unklar. Doch fest steht: Die Kindertagesstätte in Hundheim besteht weiterhin. TV-Foto: Klaus Kimmling

Ob ihr Kindergarten saniert oder neu gebaut wird, ist noch unklar. Doch fest steht: Die Kindertagesstätte in Hundheim besteht weiterhin. TV-Foto: Klaus Kimmling

Morbach. Damit der Rechtsanspruch für Zweijährige auf einen Kindergartenplatz erfüllt werden kann, nimmt die Gemeinde Morbach in den nächsten Jahren viel Geld in die Hand. Der dortige Gemeinderat stimmte in der jüngsten Sitzung der Kindergartenplanung der Verwaltung zu (der TV berichtete). Konkret heißt dies, dass in den Morbacher Haushalt 660 000 Euro für diesen Zweck eingestellt wurden. Für die Erweiterung der beiden Einrichtungen in Morscheid-Riedenburg und Gonzerath sind 360 000 Euro vorgesehen. Weitere 300 000 Euro sollen für einen dreigruppigen Kindergarten im Morbacher Neubaugebiet "Auf der Huhf" ausgegeben werden.

Das Sorgenkind unter den derzeit sieben Kindergärten in Gemeindehand ist der in Hundheim, der von Kindern aus dem Ort, aus Hinzerath und Wederath besucht wird. Zwar würden die Plätze am 1. August theoretisch ausreichen. Das Gebäude ist allerdings stark sanierungsbedürftig. Problematisch ist laut dem Morbacher Bürgermeister Gregor Eibes vor allem die Nutzung des Gebäudes auf zwei Ebenen. Das macht höhere Aufwendungen für den Brandschutz und die behindertengerechte Ausstattung nötig.

Auf die lange Bank geschoben wird das Thema nicht. Eibes stellte eine Entscheidung im nächsten halben Jahr in Aussicht. Grundsätzlich gibt es wohl drei Möglichkeiten: die Sanierung des Gebäudes, Abriss und Neubau oder eine Teilsanierung auf einer Ebene mit einem Anbau. "Der Standort soll auf jeden Fall erhalten bleiben", sagte Eibes in der Haushaltssitzung zu, zumal ansonsten anderswo Räume geschaffen werden müssten.

Zukunft der Behindertengruppe unklar



Und wenn für Grundschulen das Prinzip "Kleine Füße, kurze Wege" gelten solle, dann für die Kindergärten doch erst recht.

Ein weiteres Fragezeichen steht hinter den Planungen in Bischofsdhron und "Auf der Huhf". Das Problem ist die Behinderten-Gruppe des DRK-Sozialwerks, die derzeit in Bischofsdhron untergebracht ist. Damit Morbach den Rechtsanspruch ganzjährig erfüllen kann, benötigt die Gemeinde diese Räume selbst.

Deshalb gab es zunächst Überlegungen, die neue Tagesstätte "Auf der Huhf" in gemeinsamer Trägerschaft mit dem DRK-Sozialwerk zu bauen. Daran hält der Rathaus-Chef derzeit nicht mehr fest. "Wir haben lange vergeblich auf eine Antwort des Sozialwerks gewartet." Aber: "Wir müssen jetzt in die Pötte kommen." Bis zum 1. August 2010 sei nicht mehr viel Zeit. Deshalb haben Verwaltungsmitarbeiter und Kindergartenleiterinnen ein Konzept entwickelt, wie lern- oder anderweitig behinderte Kinder aus Morbach in ihren "Heimat-Kindergarten" aufgenommen und im Zuge einer Einzelintegration betreut werden können. Das bedeute, dass in jeder Gruppe ein behindertes Kind aufgenommen werden kann. Die notwendigen ergänzenden Angebote können durch Fachkräfte wie Logopäden und Krankengymnasten erfolgen. Deshalb sieht die jüngste Planung "Auf der Huhf" einen dreigruppigen Kindergarten mit Kinderkrippe vor.

Allerdings gibt es inzwischen ein Gesprächsangebot des Sozialwerks. Das Ergebnis soll noch in die Planungen einfließen. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig.

Meinung

Sinnvolle Vorentscheidung

Auch wenn Morbach finanziell deutlich besser da steht als viele andere Gemeinden: Die Umsetzung des Rechtsanspruchs für Zweijährige belastet den Gemeinde-Haushalt in den kommenden Jahren erheblich. Drei Millionen Euro sind im Gespräch. Die Sanierung beziehungsweise der Neubau in Hundheim fällt mit geschätzten 800 000 Euro erheblich ins Gewicht. Hinzu kommt, dass es schwierig sein wird, Zuschüsse zu bekommen, weil keine zusätzlichen Plätze geschaffen werden. Es ist trotzdem richtig, am Standort festzuhalten. Erstens sollte man nicht bei den Jüngsten anfangen, sie unnötig per Bus hin- und herzufahren. Zweitens würde mit dem Aufgeben des Kindergartens kein Geld gespart. Dann müsste anderswo Raum geschaffen werden. i.rosenschild@volksfreund.de

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