Letzte Schritte zur Bankenfusion

Am 1. Januar 2009 soll aus der Volksbank-Raiffeisenbank Naheland und der Volksbank Hunsrück die neue Volksbank Hunsrück-Nahe werden. Noch aber stehen an den beiden bisherigen Standorten zwei entscheidende Versammlungen bevor.

Idar-Oberstein. Das letzte und alles entscheidende Wort bei der für 1. Januar 2009 geplanten Fusion zwischen der Volksbank-Raiffeisenbank Naheland in Idar-Oberstein und der Volksbank Hunsrück in Simmern zur Volksbank Hunsrück-Nahe sprechen am Montag, 23., und Dienstag, 24. Juni, die Vertreter der beiden Genossenschaftsbanken. Jürgen Schmidt, Vorstandsmitglied des Idar-Obersteiner Kreditinstituts, geht aufgrund der bisherigen Resonanz im Kreis Birkenfeld von einer breiten Zustimmung für das Vorhaben aus. Dazu trägt auch die intensive Überzeugungsarbeit bei, die er und sein Vorstandskollege Frank Schäfer in den vergangenen Wochen geleistet haben. Sie haben mit fast allen der insgesamt 154 Vertreter im Kreis Birkenfeld inzwischen gruppenweise Gespräche geführt. Dabei legte der Vorstand dar, warum aus seiner Sicht kein Weg an einer Fusion vorbeiführt. "Wir haben von nahezu allen volle Rückendeckung bekommen", bilanziert Schmidt erleichtert. Erleichtert deswegen, weil der Vorstand vorab schlecht einschätzen konnte, wie denn der Fusionsplan aufgenommen würde. Aber kein einziger habe bekundet, dass er diesen Schritt nicht verstehen oder nachvollziehen könne, berichtet er. "Das ist schon beruhigend." Dennoch will die Führung der Voba-Raiba Naheland nichts dem Zufall überlassen. Sie hat sogar eigens eine Broschüre aufgelegt, in der alle Gründe für die Fusion zusammengefasst werden. Den sich verschärfenden Verdrängungswettbewerb können auf Sicht nur Häuser mit entsprechender Größe bestehen, lautet das Hauptargument. Dafür sei man auch deswegen gut gewappnet, weil in diesem Fall zwei kerngesunde Banken miteinander verschmelzen. Ansprechpartner sollen vor Ort bleiben

Die neue Volksbank Hunsrück-Nahe wäre mit einer Bilanzsumme von knapp über einer Milliarde Euro, 320 Mitarbeitern und rund 26 300 Mitgliedern die größte Genossenschaftsbank im weiten Umkreis. Dass Simmern Sitz werden soll, sorgt vor allem in Idar-Oberstein für Diskussionsstoff. "Dabei geht es auch um Emotionen", hat der Vorstand Verständnis, dass manche sich schwer damit tun. Für diese Entscheidung war die Nähe zum Flughafen als sich dynamisch entwickelnder Wirtschaftsmotor ausschlaggebend. Für ganz wichtig hält Schmidt es in diesem Zusammenhang, "dass die Ansprechpartner vor Ort bleiben. Wir wollen und werden die gewachsenen Verbindungen aufrechterhalten". Auch an der Zahl der in Idar-Oberstein verbleibenden Mitarbeiter ändere sich so gut wie nichts: "Unter dem Strich haben wir nach der Fusion hier einen Beschäftigten weniger als jetzt", betont Schmidt. Fusionsbedingte Kündigungen werden nach der zwischen beiden Instituten getroffenen Vereinbarung für drei Jahre ausgeschlossen. Die erhofften Synergieeffekte und Einsparungen im Personalbereich soll es durch die Abgänge jener 27 Mitarbeiter geben, für die in den nächsten vier Jahren die Ruhephase der Altersteilzeit beginnt. Die Führungsmannschaft wird paritätisch aus beiden Häusern zusammengestellt. Den vierköpfigen Vorstand bilden Otto Mayer und Erik Gregori von der Volksbank Hunsrück sowie Jürgen Schmidt und Frank Schäfer. Vorsitzender des Aufsichtsrats, darauf haben sich beide Seiten verständigt, soll Günter Hess (Brücken) werden. "Das Klima stimmt", fasst Jürgen Schmidt seine durchweg positiven Eindrücke von den Abstimmungsgesprächen zusammen. Von der Unternehmenskultur über die Mentalität bis hin zum ausgesprochen harmonischen menschlichen Miteinander gebe es in beiden Häusern viele Gemeinsamkeiten. Alle Weichen sind gestellt: So fehlt jetzt nur noch das Votum der Vertreter, die am 23. Juni in der Göttenbach-Aula vor dem Hauptthema des Abends auch über das Geschäftsergebnis des Jahres 2007 unterrichtet werden: Es liegt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, wobei die Bilanzsumme etwas gewachsen ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort