Mehr Plausibilität in Sachen Fahrschein

Landtagspräsident Joachim Mertes streifte bei seinem Besuch der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Morbach am Freitagabend viele Politikfelder: den Flughafen Frankfurt-Hahn, das Thema Dachmarke Hunsrück und die Schulstrukturreform. In Sachen Eigenanteil für die Schulbus-Fahrkarten ist aus seiner Sicht das letzte Wort noch nicht gesprochen.

 Landtagspräsident Joachim Mertes.Foto: TV-Archiv/ Rudolf Höser

Landtagspräsident Joachim Mertes.Foto: TV-Archiv/ Rudolf Höser

Elzerath/Morbach. (iro) "Erfolgreiche SPD-Landespolitik für die Einheitsgemeinde Morbach" - unter diesem Titel stand ein Vortrag des rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten Joachim Mertes bei einer SPD-Mitgliederversammlung am Freitagabend in Elzerath. Knapp sieben Millionen Euro seien in den 17 Jahren, die die Sozialdemokraten in Rheinland-Pfalz regieren, in die Einheitsgemeinde geflossen, unterstrich der Gastredner.

Aus den vielen Einzelprojekten griff der Sozialdemokrat vor rund einem Dutzend Zuhörer einige heraus. Stark profitiert habe Morbach beispielsweise vom Ausbau der Hunsrückhöhenstraße. Von einer Grenze der Entwicklung zwischen dem westlichen und dem östlichen Hunsrück zu sprechen, sei "vollkommen polemisch". Der Ausbau der Hunsrückhöhenstraße sei ein gutes Beispiel dafür. Diese Kritik zielte auf Äußerungen etwa von Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes (CDU), der im Zusammenhang mit der Hunsrückbahn die Landesregierung mehrfach aufforderte, den westlichen Hunsrück nicht zu vergessen.

Auch den Ausbau des Flughafens Frankfurt-Hahn wertet Mertes für die Bürger der Einheitsgemeinde als positiv. 3800 Arbeitsplätze seien dort geschaffen worden. Mertes befürchtet allerdings in Anbetracht der derzeitigen wirtschaftlichen Situation Rückschläge etwa bei den Passagierzahlen.

Mertes, im "Nebenberuf" selbst Ortsbürgermeister der Gemeinde Buch in der Verbandsgemeinde Kastellaun, bedauerte, dass die Hunsrücker von einer gemeinsamen Dachmarke weit entfernt seien. Rheinböllener und Morbacher seien Hunsrücker, hätten allerdings nicht viele Gemeinsamkeiten. Die Eifel sei dem Hunsrück mit einer Regionalmarke und der Bewerbung von regionalen Produkten weit voraus. In Sachen Schulpolitik wies SPD-Gemeinderätin Lieselore Steck auf die Situation hin, dass künftig Eltern von Schülern, die die Integrierte Gesamtschule (IGS) etwa in Morbach besuchen, mit 20 Euro für eine Busfahrkarte zur Kasse gebeten werden. Besuchen sie eine Realschule plus, sind die Busfahrten kostenlos (der TV berichtete). Das sei ein Bereich, in dem es an Plausibilität fehle, räumte Mertes ein. Es gebe bereits interne Beratungen.

Ursprünglich sollten an dem Abend auch die Weichen für die Aufstellung der Kreistagsliste gestellt werden. Das Thema wurde vertagt. Die Wahlkreiskonferenz, auf der der SPD-Kandidat für den Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück nominiert wird, findet am Donnerstag, 27. November, um 19 Uhr in der Landespolizeischule statt. Mitbewerber des Morbacher Ortsvereinsvorsitzenden Marcus Heintel ist Klaus Gewehr aus Sohren.

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