Mit "Linie Acht" zu drei Tenören

MORBACH. Mal grün, mal rumpelnd, mal honigsüß - die Dilldappen nahmen das Morbacher Dorfgeschehen auf die Schippe. Gespickt wurde das ganze mit spritzigen Tanzauftritten, Musikeinlagen und einem Auftritt der drei Tenöre.

 Ob am Honigmobil oder beim Besucher vom Mars - bei den Dilldappen machten ständig Neuigkeiten aus dem Dorf die Runde.Foto: Ursula Schmieder

Ob am Honigmobil oder beim Besucher vom Mars - bei den Dilldappen machten ständig Neuigkeiten aus dem Dorf die Runde.Foto: Ursula Schmieder

"Ach, das hab ich gar nichtgewusst", erstaunte Sätze waren mehrfach bei der Kappensitzungder KG Dilldappen zu hören. Ständig machten Dorf-Neuigkeiten vonschrullig bis wissenswert die Runde. Ob an der Haltestelle"Busbahnhof/Waschsalon" oder der Station "Café Bappisch", die"Ein Wagen von der Linie 8" anfuhr. Die Straßenbahn rumpelte vomBahnhof "Schatz-Bindges" bis zur "Endstation Friedhof" undschüttelte ihre Fahrgäste dabei kräftig durch. EineVerschnaufpause von der Rüttelpartie gab es nur an denHaltepunkten, an denen der Schaffner dank resoluter Vollbremsungdafür sorgte, dass alle nach vorne flogen. Samt Bierkiste fürsCafé und Muster-Miederhöschen zum Einkauf bei Sonntags. "Bienenpeters Honigmobil"

Doch die Dilldappen nahmen Morbach nicht nur mit dem Bus unter die Lupe. Auch Quaddel vom Mars - alias Morscheids Ortsvorsteherin Petra Arend - hatte den Überblick.

In leisem Singsang erzählte der Marsianer die "Gesiste", wie es ihn auf die Erde verschlagen hatte. Notarzt Neis hielt ihn für einen Chinesen mit Gallenkolik. Weil ihm auch die donnernde Publikums-Rakete nicht auf den Mars verhalf, entschied sich Quaddel, in Morbach zu bleiben. In der Geschichte des Ortes hatten die "Rentner" Rainer Kurz, Uli Mettler und Birgit Hemm sich umgetan und stießen mit "Bienenpeters Honigmobil" auf Interessantes: Während Schinderhannes den Leuten das Geld aus dem Sack holte, bevor er sich davon machte, hätte Morbachs früherer Bürgermeister Lieser sich erst aus dem Staub gemacht - und dann hätten die Leute doch zahlen müssen. Sein Nachfolger kam besser weg. Gregor Eibes musste einem Vergleich mit Don Quijote trotzen, der anders als er gegen Windmühlen gekämpft hatte. Als Ergebnis dieser modernen Zeiten blicken auf die Gemeinde nun 14 Windräder, denen kaum etwas entgeht. Sei es der Sperrmüll, der zu Fronleichnam "Gottes Segen" bekam, oder die Wandlung des "Schinderhannes zum "China-Hannes". Für Begeisterung sorgte der Auftritt der "Drei (närrischen) Tenöre". Unter der Leitung von "Maestro" Thomas Alberts liefen Dietmar Schreiner, Klaus Schäfer und Rainer Kurz zu ihrer Höchstform auf. Mit ihren kurzen Beinen "auf" schwarzen Kisten stehend machten die drei dank ihrer Standhaftigkeit eine gute Figur. Unerschütterlich und "voll zufrieden" berichtete Thomas Jakobs von seinen Erlebnissen mit Vermietern. "Fließend Wasser wär schonschön gewesen oder \\\\'ne Steckdose", meinte er.

Präsident Kurt Weyand-Besteher ließ seinem Unmut über die Regierung freien Lauf. Für seine Definition "SPD, das heißt: Sie plündern Deutschland", erntete er "Bravo-Rufe" und zustimmenden Applaus. Ein Hausmeister und zwei Putzfrauen plauderten von ihren Erfahrungen mit betuchten Leuten oder der Männerwelt, und Dilldapp Franz Decker klagte sein Euro-Leid. Bewegung brachten die Narren mit dem Playback-Ketchup-Song in die Halle. Mit "nacktem" Po und Röschen-Tattoo sorgten die "Kölle-Boys" für Stimmung. Musikalische Unterstützung bekamen die Akteure von der Morbacher Dorfmusik, die pausenlos im Einsatz war und unermüdlich den passenden Ton parat hatte. Ebenso wie die Funkengarden, die als I-er- und II-er-Formation mit rasantem Show- und Gardetanz überzeugten. Sie bewiesen, dass Elvis lebt und Funkenmariechen Christyn Anton legte ein spritziges Solo aufs Parkett.

Zum Finale spielten der Alpensepp und seine Freunde zum Aprés Ski auf.

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