Morbach und Sohren ziehen an einem Strang

Zwei Einkaufsorte wollen künftig verstärkt an einem Strang ziehen. Die Gewerbevereine in Morbach und Sohren beabsichtigen, intensiver zusammenzuarbeiten.

Morbach/Sohren. Am Anfang war die Schiene. Die Reaktivierung der Hunsrückbahn ist der Auslöser dafür, dass die beiden Gewerbevereine von Morbach und Sohren näher zusammenrücken wollen. Zunächst probehalber "wollen sie ge meinsam die Stärken in der Region hervorheben und gegenseitig Nutzen daraus ziehen", sagt Kurt Müllers vom Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein.

Die kommenden Großveranstaltungen, das "Late-Night-Shopping" in Sohren am Freitag, 28. August, bis 22 Uhr sowie der Morbacher Herbst am Sonntag, 20. September, sollen gemeinsam mit Plakaten und Flyern beworben werden. Und der nostalgische Schienenbus der Hochwaldbahn soll Kunden von Sohren nach Morbach, beziehungsweise von Morbach nach Sohren bringen. Auch an anderen Haltepunkten können Fahrgäste zusteigen.

Eigens für die beiden Veranstaltungen wird die Hunsrückquerbahn-Strecke übrigens bis nach Sohren verlängert. Ansonsten ist für die Züge der Hochwaldbahn in Büchen beuren Schluss. In Morbach ist bereits ein Shuttle-Service in den Ortskern geplant. In Sohren ist das nicht nötig. Da liegt der Bahnhof mitten im Ort.

Aus der Sicht des Morbacher Gewerbevereins-Vorsitzenden wird das Regionalmarketing immer wichtiger: "Wir müssen heutzutage in größeren Zusammenhängen denken."

Die Idee für die Zusammenarbeit stammt übrigens von einem gemeinsamen Mitglied beider Vereine: Ulrich Klöck. Sein Druck- und Mediencenter hat seinen Hauptsitz am Flughafen Frankfurt-Hahn in der Nähe von Sohren und eine Filiale in Morbach.

Das Auto bleibt stehen



Durch die Kooperation verspricht sich Klöck, der im Sohrener Gewerbeverein im Presseausschuss sitzt, für die Einzelhändler in beiden Orten höhere Besucherzahlen. Bummeln, kaufen und mit dem historischen Schienenbus heimfahren, das sei ein besonderes Einkaufserlebnis. Durch die Rückfahrt auf der Schiene können sich die Kunden auch das eine oder andere Glas Wein gönnen. Das Auto bleibt schließlich stehen.

Die Kooperation von Morbach und Sohren ist aus der Sicht von Klöck zukunftsträchtig. Schließlich arbeiten auf diese Weise zwei starke Gewerbevereine zusammen und "erreichen eine höhere Aufmerksamkeit". Eine Zusammenarbeit biete ganz andere Perspektiven. Man könne damit auf die Dauer die Einkaufsorte im Hunsrück stärken. Klöck wünscht sich auch, dass es auf die Dauer gelinge, bei Großveranstaltungen auch in größerem Umfang Gäste von der Mosel oder der Nahe in den Hunsrück zu locken.

Trotz aller guten Argumente: Gibt es nicht Gewerbetreibende, die fürchten, dass Kunden in den jeweils anderen Einkaufs ort abwandern? Müllers und Klöck schließen das nicht aus. Aber die Kunden seien ohnehin mobil. Und: Aus ihrer Sicht überwiegen die Vorteile.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort