Nationen-Mix zur Verständigung

MORBACH. (doth) Rund 200 junge Kicker waren beim ersten internationalen Morbacher A-Jugendturnier aus Portugal, Frankreich und der näheren Heimat angereist, nicht nur um herauszufinden, wer am besten Fußball spielen kann, sondern auch um sich besser kennen zu lernen.

 Man verstand sich auf Anhieb, wenn auch meist mit viel "Körpereinsatz": Die Spieler Jomo Pedro Silva Teiaeira, Pascal Deutschen, Eric Lekemo und Marko Görgen (von links) bei ersten Verständigungsversuchen.Foto: doth

Man verstand sich auf Anhieb, wenn auch meist mit viel "Körpereinsatz": Die Spieler Jomo Pedro Silva Teiaeira, Pascal Deutschen, Eric Lekemo und Marko Görgen (von links) bei ersten Verständigungsversuchen.Foto: doth

Das Turnier hat eine lange Tradition. Die Idee wurde vor 20 Jahren in der Morbacher Partnerstadt Pont-sur-Yonne geboren. Lange Jahre fuhren die Morbacher Kicker entweder dorthin oder wie im letzten Jahr nach Valega in Portugal. Diesmal fühlte man sich beim SV Morbach verpflichtet, auch einmal Gastgeber zu sein. Keine leichte Aufgabe, denn zu den rein ehrenamtlich-organisatorischen Mühen kommt noch ein Finanzbedarf von rund 10 000 Euro. Da sprangen zahlreiche Sponsoren in die Bresche. Die Vokabel "Völkerverständigung" fiel erstaunlich oft beim Empfang der Delegationen in der Baldenauhalle. Für den SV Morbach betonte der zweite Vorsitzende, Harald Andres: "Wir setzen auf das gemeinsame Erlebnis, das ein Verständnis und den Respekt voreinander stärkt." Richtig stolz zeigte sich Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes: "Die Begegnung der Jugend ist wichtig, wenn eine Partnerschaft auch in Zukunft lebendig bleiben soll. Nur mit der Jugend wächst ein zukünftiges Europa weiter zusammen." Der Schirmherr des Turniers war ja selbst aktiver Fußballer. Der Präsident des Partnerschaftskomitees, Peter Brucker, ließ diesen Worten einen interessanten Vorschlag folgen: "Da Konz absagen musste, bilden wir als zehnte Mannschaft ein Team Europa." Jede Delegation entsandte also zwei Spieler in diese bunt zusammengewürfelte Truppe. So wurde der Europa-Gedanke live in dieses Turnier integriert. Natürlich gibt es nach 20 Jahren Turniergeschichte würdige und verdiente "Urgesteine". Für die langjährige Betreuung der Gäste wurden Albert Moret und Claude Heraut mit der Silbernen Ehrennadel des Sportvereins Morbach ausgezeichnet. In Morbach war die große Stunde des Organisationsleiters Georg Schuh und seines zweisprachigen Mitstreiters, Serge Antony, gekommen. Gerade letzterer wurde zur personifizierten Völkerverständigung, denn er dolmetschte auch einigen französisch sprechenden Portugiesen. Bei sommerlichem Wetter traten der Club Olympique Avallonnais aus Frankreich, CCR Valega aus Portugal, SSG Mariahof-Trier, der FC Bitburg und JSG Morbach in einer Gruppe sowie der FC Pont-sur-Yonne aus Frankreich, Deportivo Ovar aus Portugal, GS Geratal/Illmenau aus Thüringen, der SC Birkenfeld sowie das Team Europa in der Gruppe B an. Im Endspiel standen sich der FC Bitburg und Gastgeber Morbach gegenüber. Zwei gleich starke Teams, wie sich herausstellte. Nach einem 0:0 am Ende der regulären Spielzeit gewann Bitburg das Turnier knapp mit 6:5 nach einem Elfmeterschießen. Einen Wermutstropfen gab's doch noch: Das Spiel um Platz drei, das Birkenfeld gegen die Portugiesen für sich entscheiden konnte, musste wegen heftigen Gewitterregens unterbrochen werden. Aber dann wurde genauso heftig gefeiert. Die sprachliche Kommunikation blieb schwierig. Aber man tauschte Internet- und E-Mail-Adressen aus, um weiter in Kontakt zu bleiben. Was bleibt, ist eine positive sportliche wie menschliche Erfahrung, die mit dem Namen Morbach verbunden ist.

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