Naturbad vom Sand befreit

Noch steht nicht definitiv fest, wann das Naturbad im Staden geöffnet werden kann. Die Gesundheit der Besucher hat dabei oberste Priorität.

Idar-Oberstein. (kuk) Nach gezielten Verbesserungen hoffen Oberbürgermeister Bruno Zimmer und der Beigeordnete Friedrich Marx als zuständiger Dezernent, dass das Naturbad im Staden in dieser Saison durchgehend offen bleiben kann. Geöffnet wird es voraussichtlich erst gegen Ende Mai. "Der Filter muss erst eine gewisse Zeit laufen", erläutert der Stadtwerke-Dezernent, warum das Bad nicht jetzt schon aufgemacht werden kann. Auch das Gesundheitsamt spricht ein gewichtiges Wort mit: Nachdem in den ersten beiden Betriebsjahren der Pseudomonas-Keim zu kurzfristigen Schließungen geführt hatte, wollen alle Beteiligten auf Nummer sicher gehen. "Wir tragen ja auch die Verantwortung für die Besucher", betont der Beigeordnete. "Unser Ziel ist es, dass wieder Vertrauen ins Bad entsteht", ergänzt der OB. Fest steht, dass ein Naturbad ein weitaus sensibleres Gefüge als ein normales Freibad ist. "Wir können eben keine Chemie einsetzen", macht Marx den entscheidenden Unterschied deutlich. Im vorigen Jahr gelangten die Keime vermutlich durch Vandalismus ins Wasser: Unbekannte hatten nachts einen Mülleimer im Bad ausgekippt. "Da dauert es dann eben, bis das biologische Gleichgewicht wieder hergestellt ist." Ein anderes Problem ist auf jeden Fall beseitigt: Es gibt zwar nach wie vor einen Sandstrand, aber keinen Sand mehr im Wasser. Stattdessen bedeckt jetzt eine sandfarbene Folie den Boden. Dadurch bleibt das Wasser klar, die Sicht wird nicht mehr durch aufgewirbelten Sand behindert. Eine Stufe grenzt den Nichtschwimmerbereich vom Ufer ab. Ob und wie sich diese Maßnahmen auswirken, bleibt abzuwarten. Immerhin: Die erste Probe ergab laut Marx keinerlei Auffälligkeiten. Der wirkliche Härtetest kann aber erst erfolgen, wenn das Bad bei sommerlichen Temperaturen geöffnet ist. "Wir müssen weiter Erfahrungen mit diesem sensiblen Gefüge sammeln", unterstreicht der Dezernent. Die Erkenntnisse aus anderen Naturbädern sind dabei nur bedingt verwertbar: "Die sind alle unterschiedlich aufgebaut und konzipiert." Die Entscheidung, wie es mit dem Kombibad im Gewerbepark Nahetal weitergeht, rückt indes immer näher: Sie soll nach Aussage des OB vielleicht noch vor den Sommerferien, spätestens aber direkt danach fallen. In Kürze tritt die Stadt mit den aufgrund der europaweiten Ausschreibung ausgewählten Bewerbern ins sogenannte Dialogverfahren. In diesen Verhandlungen wird es dann laut Zimmer bereits ganz konkret. Bei diesen Gesprächen wird sich nach Angaben des OB auch herausstellen, ob der geplante Finanzrahmen von maximal zehn Millionen Euro eingehalten werden kann oder ob Abstriche an den Vorgaben der Stadt notwendig sind.

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