Norma drückt auf die Tube

THALFANG. Der Discounter Norma kommt nach Thalfang. Läuft alles glatt, wird die neue Filiale auf dem Gelände, wo bislang der Postzustelldienst untergebracht war, noch in diesem Jahr eröffnet werden.

 Ein Schild macht bereits darauf aufmerksam: Der Discounter Norma macht in Thalfang eine Filiale auf. Das Gebäude im Hintergrund, in dem bislang der Postzustelldienst untergebracht war, wird abgerissen.Foto: Ilse Rosenschild

Ein Schild macht bereits darauf aufmerksam: Der Discounter Norma macht in Thalfang eine Filiale auf. Das Gebäude im Hintergrund, in dem bislang der Postzustelldienst untergebracht war, wird abgerissen.Foto: Ilse Rosenschild

Hohes Gras und ein verlassenes Gebäude - dass am Ortseingang von Thalfang ein neuer Supermarkt noch in diesem Jahr eröffnen will, davon ist noch nicht viel zu sehen. Nur ein Schild weist auf das Bauvorhaben auf dem Areal des ehemaligen Postzustelldienstes hin, der nach Hermeskeil umgezogen ist. Auf dieser Fläche soll eine Norma-Filiale mit 731 Quadratmetern entstehen. Der Standort Thalfang soll die "Expansionspolitik unseres Hauses im Hunsrück abrunden", erklärt Karlheinz Dambmann von der Niederlassung in Cochem, der das Projekt in Thalfang betreut.Nach Sohren, Simmern und Hermeskeil soll in Thalfang die vierte Filiale auf der Hunsrückschiene entstehen, damit die Kunden nicht so weite Wege bis zur nächsten Filiale haben. Außerdem registriere er in Thalfang insgesamt "eine aufstrebende Entwicklung".Unternehmen wird Räumlichkeiten mieten

Zur Abrundung sollen auch ein Backshop und 75 Parkplätze entstehen. "Mehr passt nicht auf diese Fläche", so Damb-mann weiter, die "eigentlich für eine zukunftsträchtige Filiale fast zu klein ist". Insgesamt handelt es sich um knapp 4000 Quadratmeter Grundstücksfläche. Doch sein Unternehmen habe sich dennoch für diesen Standort entschieden, obwohl Wettbewerber heutzutage fast ausschließlich auf die grüne Wiese gehen würden. Mit der Neuansiedlung ist die Schaffung von etwa zehn Arbeitsplätzen verbunden.Das Unternehmen aus Fürth, das in Deutschland rund 1200 Zweigbetriebe unterhält, drückt aufs Tempo. Obwohl die Baugenehmigung noch nicht erteilt ist, ist für November dieses Jahres die Eröffnung geplant. Wie das gehen soll? "Wir arbeiten mit einem leistungsstarken Bauunternehmen zusammen." Kooperationspartner ist Max Düpre aus Hermeskeil, Norma wird sich in die Immobilie einmieten. Der Bauantrag ist gestellt, derzeit wartet man in Hermeskeil auf die Genehmigung. Ist aus seiner Sicht der Eröffnungstermin realistisch? "Wir wollen das schaffen", versichert Düpre, allerdings sei das auch wetterabhängig. "Wir mussten lange am Ball bleiben, bis es soweit war", freuen sich Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper und VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo. Schon in einem Entwicklungskonzept aus dem Jahr 1992 war die Ansiedlung eines Discounters für das Unterzentrum Thema gewesen. Die Bevölkerung wünscht sich dies, sind sich Gasper und Dellwo in dem Punkt einig. "Sein Fehlen war immer ein Handicap", so die beiden Kommunalpolitiker. Und ein Standortnachteil. Deshalb habe mancher Kunde sich nach Hermeskeil oder nach Morbach orientiert. Künftig könne man mehr Kaufkraft in Thalfang binden.Vor allem die Tatsache, dass Norma in Thalfang nicht auf die "grüne Wiese" geht, ist VG-Bürgermeister Dellwo wichtig. Die örtliche Nähe sei entscheidend, insbesondere für die Einzelhändler am Ort. Gasper wie Dellwo führen die Ansiedlungsentscheidung auf die Strukturverbesserungen im Ort zurück.Und wie steht der Thalfanger Einzelhandel zur Ansiedlung? Hermann Hammerle sieht dem neuen Wettbewerber gelassen entgegen: "Wir lassen das auf uns zukommen", erklärt der Seniorchef des Kaufhauses Hammerle, der allerdings nicht für den gesamten Thalfanger Einzelhandel sprechen will. Positive Effekte in dem Sinne, dass Norma mehr Kundschaft nach Thalfang hole, verspricht sich der Unternehmer allerdings nicht.

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