Notarzt-Lücke beschäftigt auch die Politik

In die Diskussion um den fehlenden Notarzt in Morbach schaltet sich jetzt auch Bürgermeister Gregor Eibes ein. Er will dem Morbacher Gemeinderat am kommenden Montag vorschlagen, in diesem Zusammenhang eine Resolution zu verabschieden.

Morbach. Bereits im Juni dieses Jahres hat der in Morbach stationierte Notarzt seine Tätigkeit eingestellt. Der Einzugsbereich der Rettungswache Morbach wird seitdem notärztlich vom Rettungshubschrauber Christoph 10 in Wittlich sowie von den Notarztstandorten in Bernkastel-Kues, Birkenfeld und Idar-Oberstein mitversorgt. In notfallmedizinischer Hinsicht hält Eibes diese Distanzen für "inakzeptabel".

Verantwortliche suchen Gespräch mit Ärzten

"Mit aller Macht" will er erreichen, dass in Morbach künftig wieder eine Notarzt-Rundum-Versorgung gewährleistet ist. Morbach sei ein "Gewerbestandort mit landesweiter Bedeutung". Durch die vorhandenen Betriebe bestehe ein beträchtliches Unfallpotenzial. Erfahrungsgemäß passierten viele Unfälle im Straßenverkehr in den Abend- und Nachtstunden. Gerade in dieser Zeit könne nicht auf den Rettungshubschrauber zurückgegriffen werden. Neben der Weitläufigkeit des Gemeindegebiets - immerhin 12 215 Hektar - dürfe die Mittelgebirgs-Topografie mit den damit einhergehenden Witterungsproblemen im Winter nicht außer Acht gelassen werden. Ein Notarzt ist aus der Sicht des Bürgermeisters auch die "ideale Ergänzung für die Rettungswache", die am Morbacher Alten- und Pflegeheim für eine Million Euro neu gebaut werden soll.

Aus diesen Gründen will der Gemeinde-Chef den Kommunalpolitikern in einer Gemeinderatssitzung am Montagabend vorschlagen, eine Resolution zu verabschieden, in der die Kostenträger aufgefordert werden, die "erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen, damit auch künftig die notärztliche Vorsorgung im Gemeindegebiet tagtäglich rund um die Uhr sichergestellt werden kann". Denn es gehe auch ums Geld.

"Ich war zunächst überrascht, dass der Morbacher Notarzt nicht mehr zur Verfügung steht", räumte unlängst Walter Densborn, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands, im Gespräch mit dem TV ein. Seine Organisation ist mit dem Rettungsdienst im Landkreis betraut. "Wir bemühen uns um eine neue Lösung." Das kann Gerd A. Hommelsen, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Eifel-Mosel-Hunsrück GmbH, nur unterstreichen. Er habe mit Ärzten im Raum Morbach gesprochen, die aufgrund ihrer Ausbildung für die Tätigkeit in Frage kommen. Und: "Ich habe keinen Korb bekommen." Gemeinsam mit der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, dem Auftraggeber des DRK, sollen sechs Ärzte zu einem Gespräch gebeten werden. Eine Einladung sei allerdings noch nicht erfolgt.

Die öffentliche Sitzung des Gemeinderates ist am Montag, 1. Oktober, um 19 Uhr im Versammlungsraum der Hauptschule Kurfürst Balduin.

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