Regeln für die Narren

Karnevalisten aus dem ganzen Hunsrück haben gemeinsame Sache gemacht: Sie haben sich an einen Tisch gesetzt, um einheitliche Regeln als gemeinsame Zugordnung für die Wagen und Gruppen aller Karnevalsumzüge aufzustellen.

Hunsrück. (red) In den vergangenen Jahren kam es bei einigen Karnevalsumzügen in der Region durch die teilnehmenden Karnevalswagen und Gruppen verstärkt zu Problemen. Diese waren durch teilweise übermäßigen Alkoholmissbrauch bei jugendlichen Karnevalsgruppen begründet und durch den Alkoholausschank während des Umzugs an Jugendliche. Auch der Gebrauch von Druckluft-Fanfaren und Konfetti-Kanonen auf einigen Karnevalswagen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Dabei sind sich die Benutzer dieser Fanfaren über die daraus entstehenden Folgen durch den ohrenbetäubenden Lärm für Kinder kaum bewusst. Solche und ähnliche Missstände nahmen sich nun der Verkehrsverein Kirchberg, der KVS Simmern, der RCV Rheinböllen, der KC Gemünden, der KC Schinderhannes Sohren sowie die Karnevalisten aus Dickenschied zu Herzen und setzten sich an einen Tisch, um einheitliche Regeln als gemeinsame Zugordnung für die Wagen und Gruppen aller Karnevalsumzüge aufzustellen. "Ziel der Karnevalsvereine als Veranstalter der Umzüge sollte es sein, dass ein Karnevalswagen, der unserer gemeinsamen Zugordnung nicht entspricht, auch nicht zu unseren Umzügen zugelassen wird", erläutert Lothar Schwickert vom Verkehrsverein Kirchberg. Bisher enthielten die Zugordnungen in einzelnen Punkten abweichende Regeln. Wurde zum Beispiel ein Wagen aufgrund von Mängeln, wegen der Wagenmaße oder der Druckluft-Fanfaren von der Teilnahme ausgeschlossen, nahmen diese Gruppen alternativ an anderen Umzügen teil. Einheitlicher Tenor war unter den teilnehmenden Vereinen, künftig dem übermäßigen Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen ein Ende zu setzen. "Hierbei wollen wir auch das Jugendamt des Rhein-Hunsrück-Kreises mit einbinden", so Schwickert. Einheitliche Sicherheitsstandards

Das Jugendamt hat bereits angekündigt, während der Karnevals umzüge Kontrollen im Rahmen des Jugendschutzgesetzes auf den Wagen und in Fußgruppen vorzunehmen. "Auch die Benutzung von Druckluft-Fanfaren wird zukünftig bei allen Umzügen der teilnehmenden Vereine untersagt. "Wer sich nicht daran hält, fährt auf unseren Umzügen nicht mit", geben die Veranstalter die Richtung vor. Auch über die Sicherheit und die Maße bei den Wagenaufbauten wurde Einigkeit unter den Veranstaltern erzielt. Es wurde auch vereinbart, dass die Karnevalswagen künftig vor den Umzügen von den Veranstaltern besichtigt und auf Einhaltung der Zugordnung überprüft werden. Damit wollen die Veranstalter erreichen, dass für alle Teilnehmer einheitliche Sicherheitsstandards gelten - von Sohren, über Gemünden und Dickenschied bis nach Kirchberg, Simmern und Rheinböllen.

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