Haag. (urs) Die Konkurrenz am Wettkampftag ist etwas geschrumpft. Von 19 eingeladenen Mannschaften haben letztlich neun ihre Teilnahme am ersten Vergleichsschießen von Morbacher Gemeinderats- und Ortsbeiratsmitgliedern abgesagt. Sieben davon noch relativ kurzfristig, wie Wolfgang Merten, Vorsitzender des gastgebenden "Sportschützenclubs Hubertus Haag", bedauert. Doch für die Teams der 19 Morbacher Ortsbeiräte sei es eben nicht immer einfach, die vorgeschriebenen je fünf Schützen zusammen zu trommeln. Die meisten hätten "arbeitsbedingt" absagen müssen.Für den Verlauf des Wettkampfes ist die Anzahl der Mannschaften aber eigentlich Nebensache. Was an diesem Tag vor allem zählt, sind das Kennenlernen und natürlich der Spaß. Dazu gehört auch das Frotzeln. Als sich der Ortsvorsteher von Weiperath als Bogenschieß-Talent bewährt, lässt der Spott der von ihm Abgehängten nicht auf sich warten. "Jetzt ist er zwar der Beste, aber mit dem Kleinkalibergewehr hat er eben drei Scheiben gebraucht", stichelt Alois Knoch. Dorfchef Willi Feilen nimmt es jedoch gelassen und sonnt sich im Glanz seiner unverkennbar guten Leistung. Entspannte Wettkampfstimmung

Die entspannte Wettkampfstimmung spiegelt sich auch in den Kommentaren der Teilnehmer. "Das ist doch mal etwas anderes", begrüßt Werner Weber aus Hundheim die ungewohnte Nachmittagsbeschäftigung. Allerdings würde er es schön finden, wenn beim nächsten Mal alle Ortsbeiräte dabei sein könnten. Die Idee für den ungewöhnlichen Wettbewerb ist laut Vereinschef Merten aus einer ganz pragmatischen Überlegung heraus geboren worden. Der Sportschützenclub Hubertus Haag habe in der Vergangenheit mehrmals bei der Gemeinde Zuschussanträge eingereicht. Dabei sei ihnen bewusst geworden, dass die Ratsmitglieder, die darüber zu befinden haben, oft gar nicht wissen, worüber sie da zu entscheiden haben. Daher habe sich der Verein überlegt, "unsere Schießsportanlage einmal zu präsentieren". Dass die Gastgeber beim ersten Vergleichsschießen die Nase vorn hatten, ist nicht weiter verwunderlich. Doch auch die Teams aus Rapperath und Odert, die den zweiten und dritten Platz belegten, haben sich gut geschlagen. Ob ihr offensichtliches Talent jedoch reicht, um den Haagern beim nächsten Mal den Wanderpokal abzuluchsen, muss sich zeigen.