Spannende Reise zurück in die Zukunft

MORBACH. (jolo) Während der spannenden musikalischen Zeitreise, die der Musikverein Morbach 1912 anlässlich seines Jubiläumskonzertes unternahm, wurden zahlreiche Musiker geehrt. Die Auszeichnungen nahm die Präsidentin des Landesmusikverbands, Landrätin Beate Läsch-Weber, vor.

 Eine spannende musikalische Zeitreise boten die Musiker des Musikvereins Morbach, der auf nunmehr 95 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken kann. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Eine spannende musikalische Zeitreise boten die Musiker des Musikvereins Morbach, der auf nunmehr 95 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken kann. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Mit einem Jubiläumskonzert feierte der Musikverein Morbach in der Baldenauhalle seinen 95. Geburtstag. Über 400 Fans wollten das etwas andere Ereignis mitfeiern. Sie bereuten es nicht. Hörten sie doch wunderbare Melodien, eingerahmt von Texten, die von der Zeit seit der Gründung des Vereins bis heute erzählten. Letzterem Part widmeten sich Hermann Thees und Kurt Weyand-Besteher. Eine Hand voll Gründungsmitglieder

Anfangs erschienen sie in Feuerwehruniformen, um daran zu erinnern, dass es eine Hand voll Wehrleute waren, die am 6. April 1912 im Gasthaus "Konrad Decker", genannt ,,Meistisch Kouhn", eine Blaskapelle gründeten. Bevor die beiden, begleitet von alten Fotos, die Michael Weyand mittels eines Beamers an die Bühnenwand warf, davon berichteten, wie Morbachs Aufschwung dank der Hunsrückbahn begann und die ersten Sägewerke entstanden, rief der Musikverein zur Schulstunde. Sie wurde geleitet von Margit Kronenberger, die nicht nur seit 14 Jahren das Haupt-, sondern ebenfalls das Jugendorchester dirigiert. Später dankte Vereinsvorsitzender Thomas Koschant vor allem den Eltern, durch deren Unterstützung und Förderung die guten Leistungen des musikalischen Nachwuchses erst möglich werden. Nach den beiden Jacob-de-Haan-Melodien "Czardas" und "Slow Motion" sowie "Irish Dream" (Kurt Gäble) und Eric Osterlings "Flamingos", setzte das Stammorchester mit Piefkas "Preußens Gloria" eins der ersten einstudierten Stücke ein. Die "Zwanziger" waren auch des Kinos goldene Jahre, betonte Hermann Thees. Ohne Worte brachten Charlie Chaplin oder Buster Keaton die Welt wieder zum Lachen. In jener Zeit - 1926 - trat mit 14 Jahren der heute 95-jährige Valentin Burkart in den Musikverein ein. Trotz Börsencrash wurde gefeiert. Aus Tanzcafés drangen Jazz und Swing. Die Vergnügungssucht spiegelte sich insbesondere im Modetanz "Charleston" wieder. Den brachte beim Jubiläum des Morbacher Vereins das Bläser-Ensemble mit "That's a plenty" von Lew Pollak zu Gehör. Die Bläser ließen den Pausengong mit dem Volkslied "Alle Vöglein sind schon da" erklingen, ein Stück, das der wiedergegründete Musikverein bei seinem ersten Auftritt am 1. April 1948 in Wenigerath spielte. Während der erste Konzertteil mehr von der guten alten Zeit handelte, tasteten sich die Musikanten in der zweiten Hälfte mehr in die Zukunft. Die beiden Erzähler berichteten von den ersten Goggomobils, Isettas, Fernsehen, Hawaii-Hemden und langen Haaren. Unterstützt von der Stimme der Region, Katharina Steinmetz, ließen die Musiker Don Campbells "Flower Power" erklingen. Es folgten "Glasnost", die Vertonung eines der größten Jazzmusikers, Dizzy Gillespie, sowie "Pirates of the Caribbean". Um die Liebe zur Musik aller in der Baldenauhalle zu unterstreichen, sangen und musizierten Publikum und Musikverein zum Schluss gemeinsam das Volkslied "Nehmt Abschied Brüder", bei dem noch einmal die wunderbare Solostimme von Katharina Steinmetz zu hören war.

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