Stacheltiere erwünscht

Weiperath. (HB) Pudelwohl fühlen sich Igel bei den Webers aus Weiperath. Die tierliebe Familie hat im vergangenen Winter sechs Igeln Unterschlupf gewährt, die bis auf einen allerdings schon wieder ausgezogen sind.

"Jetzt, wo die Vögel wieder anfangen zu singen, ist es an der Zeit, dass die Igel aus ihrem Winterschlaf erwachen," sagt Christine Weber, die mit ihrem Ehemann Walter diesen Tieren auf dem Gelände ihres Grundstücks Unterschlupfmöglichkeiten bietet. "Sechs Igel haben im vergangenen Winter bei uns überwintert, fünf haben schon ihre Nester verlassen und sind mittlerweile auf der Suche nach Artgenossen, um sich zu paaren. Einer ist noch da (siehe Bild), er ist anscheinend ein Langschläfer und wacht erst später auf. Die Igelweibchen werfen im Juni fünf bis zehn Junge. Sie halten sich dann bis in den Oktober hinein, wenn ihre Körpertemperatur sinkt und sie in den Winterschlaf gehen, mehr oder weniger auf unserem Gelände auf", erzählt der Hausherr. Vor sechs Jahren im Herbst haben die Tierliebhaber damit begonnen, unter Bäumen, Sträuchern und Hecken "Igelburgen" aus Apfelsinenkisten zu bauen, die sie mit Stroh, Heu und Laub auskleideten. Und siehe da, Ende Oktober hielten die ersten stacheligen Gesellen Einzug. Für ihren Unterschlupf im Winter bedanken sich die Allesfresser im Frühjahr und Sommer, indem sie ihren Garten von Schnecken und Mäusen freihalten. In ihrem Gartenteich tummeln sich Frösche und viele Kleinlebewesen. Die Familie lebt mit zwei Katzen und einem Wellensittich zusammen. Zudem betreiben sie eine erfolgreiche Kaninchenzucht. Im Winter freuen sie sich an den gefiederten Freunden an ihrem Futterhäuschen. "Auch von ihnen bekommen wir etwas zurück: Die Vögel bedanken sich im Sommer mit ihrem Gesang. Urlaub brauchen wir keinen. Die Tiere sind ein Teil unseres Lebens. Das ist unsere Welt", sagt Christine Weber. "Wir leben mit der Natur, hegen und pflegen die Tiere und freuen uns wenn wir sie beobachten können." Tipps für Tierfreunde: Igel sind keine Haustiere und benötigen nur in Ausnahmefällen menschliche Hilfe, wie zum Beispiel eine Futterstelle im Garten. Um für den Winterschlaf gewappnet zu sein, benötigen die kleinen Stachelhäuter neben einem geeigneten Unterschlupf auch genügend Futter. Durch die rechtzeitige Einrichtung einer Futterstelle im nahrungsarmen Frühjahr und Herbst erübrigt es sich oft, untergewichtige Igel (bis 500 Gramm) in menschliche Obhut zu nehmen. Für den Futterteller eignen sich zum Beispiel Igel-, Hunde und Katzenfutter sowie ungewürztes Rührei. Achtung! Milch ist für Igel kein geeignetes Getränk, da sie schlimmen Durchfall verursacht, der zum Tod führen kann.

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